Schätze der Welt - Erbe der Menschheit

Als Alexander der Große 326 vor Chr. Taxila erreicht, ist er nicht nur der große Stratege, sondern ein Bote griechischer Kultur. Er erobert die älteste Siedlung Bhir Mound, die heute - unweit von Islamabad, der Hauptstadt Pakistans, gelegen - nur noch aus unregelmäßigen Mauerfundamenten besteht. Ganz anders die Nachfolgesiedlung Sirkap, die mit ihren geraden Straßenachsen, ihrem rasterhaften Aufbau eindrucksvoll von der damaligen Modernität erzählt. Im Gebiet um Taxila erreicht die Vermählung griechischer und indischer Einflüsse ihren Höhepunkt: Hier entsteht die Gandhara-Kultur. Sie gibt dem Buddhismus ein griechisches Gesicht. Das überlieferte Bilderverbot, das auch der Buddhismus kennt, gerät ins Wanken, aus den traditionellen Buddhasymbolen Rad, Lotosblüte, Thron, Fuß oder Stupa, erwächst der Gott Buddha mit menschlichem Anlitz. Der Faltenwurf seiner Gewänder ist leicht, schwebend erinnert er an griechische Statuen. Unter dem Herrscher Kanisha wird Gandhara zum Heiligen Land des Buddhismus erklärt. In den abgelegenen Tälern entstehen Klöster. Heute spielt der Buddhismus im islamischen Pakistan keine Rolle mehr. Aber die Klöster werden gepflegt. Ihre Ruinen atmen immer noch die Ruhe der einstigen Bewohner, man spürt bis heute die Gelassenheit einer Lehre, der das Nichts näher steht als die Welt.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 17.10.2021 um 19:15 Uhr auf ARD alpha.