Die Schätze des Tutanchamun

Die Entdeckung des Pharaonengrabs von Tutanchamun (Regierungszeit etwa 1332 bis 1323 v. Chr.) durch den britischen Ägyptologen Howard Carter sorgte im Jahr 1922 weltweit für Schlagzeilen: Handelte es sich doch um eines der wenigen altägyptischen Königsgräber, die nicht bereits in der Antike vollständig geplündert worden waren. Die reichhaltigen Grabbeigaben, etwa der Thronsessel des Herrschers und andere Möbel, die berühmte Totenmaske, aber auch Alltagsgegenstände wie vergoldete Fächer, hölzerne Ruder, Weinamphoren oder Jagdwaffen waren perfekt erhalten. Bis heute sind sie für die Forschung eine wichtige Quelle, die nicht nur Einblick in den Totenkult, sondern auch ins Alltagsleben im Ägypten der 18. Dynastie gibt. Umso tragischer wirkt es in der Rückschau, dass zahlreiche dieser Objekte jahrzehntelang über Museen in ganz Ägypten verstreut waren und größtenteils in deren Depots lagerten, sodass eine Gesamtschau aller überlieferten Gegenstände auch für geduldige Forscher nahezu unmöglich war. Mit dem Bau des Grand Egyptian Museum, das 2018 teileröffnet werden soll, wird sich dies endlich ändern: Alle 5.398 Gegenstände aus dem Grab des Tutanchamun werden - erstmals seit ihrer Entdeckung - wieder unter einem Dach vereint sein. Viele von ihnen waren noch nie öffentlich ausgestellt, und selbst für die Wissenschaft waren sie nicht immer frei zugänglich. Jedes Objekt für sich erzählt eine spannende Geschichte über die ferne Epoche, in der es entstand. Doch alle zusammen betrachtet erlauben sie eine neue Bewertung des als lange Zeit als machtloser "Kinderkönig" geschmähten Tutanchamun und seiner Bedeutung für die Geschichte des Lands am Nil.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 22.09.2020 um 11:25 Uhr auf National Geographic.