Die Nordsee von oben

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

Es könnten Luftaufnahmen aus der Karibik sein, die Farben lassen an die Südsee denken, und die Formationen, die die Helikopter-Kamera von Peter Bardehle und Klaus Stuhl einfängt, erinnern an abstrakte Gemälde. "Die Nordsee von oben" ist ein exotischer Heimatfilm. Die beiden Autoren Silke Schranz und Christian Wüstenberg lassen in ihrer 90-minütigen Dokumentation nachvollziehen, warum das Wattenmeer zum Weltnaturerbe der Unesco wurde.


Die Schönheit einer Landschaft zeigt sich aus der Vogelperspektive vollkommen neu - das haben sich auch die beiden Autoren der Dokumentation gedacht und die deutsche Nordseeküste aus dieser ungewöhnlichen Perspektive erzählt. Gelingen konnten die Aufnahmen dank modernster Kameratechnik: Die "Cineflex" kann selbst aus großer Höhe vollkommen wackelfrei zoomen und gestochen scharfe Bilder produzieren. Der Film lässt das Publikum von der Ems in Ostfriesland bis hoch nach Sylt in Nordfriesland reisen. Er zeigt, wie unterschiedlich die Küsten, die Inseln und Halligen sind. Er überfliegt große Städte wie Wilhelmshaven, Bremerhaven oder Hamburg und gewährt einen Blick auf kleine unbewohnte Inseln wie Trischen oder Lütje Hörn, auf denen die Tierwelt das Sagen hat. Die Kamera beobachtet aber auch Menschen, deren berufliche Tätigkeiten fast exotisch anmuten: ein Pilot, der die neusten Kinofilme mit seiner Cessna von Insel zu Insel fliegt, ein Krabbenfischer, der mit dem Hundeschlitten durchs Watt zu seinen Reusen fährt, oder ein Postbote, der die Briefe und Pakete für die Halligbewohner in einer Lore transportiert.

Urlaubsparadiese wie Helgoland, Sylt oder Föhr offenbaren von oben ihre spezifische Form, doch die Kamera zeigt auch, wie Wind und Wellen die Inselformationen einem stetigen Wandel unterwerfen. Der "Nationalpark Wattenmeer" steht als Weltnaturerbe der Unesco nicht umsonst auf einer Stufe mit dem Grand Canyon, der Serengeti oder den Galápagos-Inseln.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 09.08.2020 um 20:15 Uhr auf SWR.