ARTE Reportage
Die "Gespenster" von Karatschi / Überleben als Migrantin auf Lesbos
* Pakistan: Die "Gespenster" von Karatschi
Das Bilquis Edhi House im Norden von Karatschi in Pakistan ist mit 1.700 Frauen das größte psychiatrische Krankenhaus für Frauen in ganz Asien. Doch nicht alle Frauen, die hier behandelt werden, sind psychisch krank. Viele wurden Opfer von Gewalt.
* Griechenland: Überleben als Migrantin auf Lesbos
Solidarität unter Frauen - das ist das Überlebens-Rezept der Migrantinnen im Lager Moria auf der Insel Lesbos. Gut ein Drittel aller Flüchtlingsfrauen sind nach ihrer Ankunft in Griechenland Opfer von Gewalt geworden. Selbst eine Dusche mitten am Tag kann im Lager gefährlich sein.
* Pakistan: Die "Gespenster" von Karatschi
In der größten Psychiatrie Asiens leben 1.700 Patientinnen - in Karatschi nennen sie die Frauen "Gespenster". Das Bilquis Edhi House im Norden von Karatschi in Pakistan ist mit 1.700 Frauen auf 250 mal 120 Meter Grundfläche das größte psychiatrische Krankenhaus für Frauen in ganz Asien. Dort ist es niemals still: Tag und Nacht hört man die Klagen der Frauen auf den geschlossenen Stationen. Doch nicht alle Frauen, die hier behandelt werden, sind psychisch krank. Viele wurden Opfer der Gewalt: Von ihren Männern geschlagen, misshandelt von den Schwiegereltern und in ständiger Furcht, verstoßen zu werden, leben sie mit dem Stigma, dass nur sie schuld sind am Scheitern ihrer Ehe. Aber im konservativ gesinnten Pakistan gilt eine Frau nichts ohne ihren Mann, ohne ihre Familie. Das treibt viele Frauen in die Depression. Der einzige Ort, an dem sie Zuflucht finden, ist das Bilquis Edhi House, das einzige kostenlose psychiatrische Krankenhaus des Landes, verwaltet von der NGO Edhi. Dort leben die meisten Frauen abgeschnitten von allen familiären Bindungen, für die Leute draußen sind sie weggesperrt, wie "Gespenster", deren Anblick einen in Angst und Schrecken versetzt.
* Griechenland: Überleben als Migrantin auf Lesbos
Solidarität unter Frauen - das ist das Überlebens-Rezept der Migrantinnen im Lager Moria auf der Insel Lesbos. Fereshta Azimi stammt aus Afghanistan. Im Lager Moria gibt sie jeden Nachmittag Englischunterricht für andere Flüchtlingsfrauen. So versucht Fereshta, den Frauen zu helfen, ihnen wieder Vertrauen zu geben. Ihre Arbeit ist eine winzige Geste, aber umso wichtiger für die Frauen im Lager: Das Warten auf eine Aufenthaltsgenehmigung für ein europäisches Land kann Monate oder sogar Jahre dauern. Die meisten Migrantinnen, die auf dem Seeweg in Griechenland ankommen, stecken monatelang im Elend des Lebens in Moria. Gut ein Drittel aller Flüchtlingsfrauen sind nach ihrer Ankunft in Griechenland Opfer von Gewalt geworden. Selbst eine Dusche mitten am Tag kann im Lager gefährlich sein. Das ursprünglich für 3.000 Personen geplante Lager auf Lesbos beherbergt heute mehr als 10.000 Menschen, die Bedingungen haben sich in diesem Winter noch weiter verschlechtert. Fereshta träumt wie alle im Lager von einer besseren Zukunft. Aktuelle europäische und internationale politische Themen und Herausforderungen, ergänzt durch historische Erläuterungen und geopolitische Analysen: "ARTE Reportage" berichtet über die Fakten und die menschlichen Verhältnisse, die sich hinter diesen Fakten verbergen.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 12.08.2020 um 00:30 Uhr auf arte.
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