Tierisch alt!

Am Ende

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Diese Folge dreht sich um die Faktoren, die das Lebensende von Tieren herbeiführen können, wie Krankheit, Verletzungen, Fressfeinde, Hunger und Durst. Manche Tierarten wie der Nacktmull sind zwar nicht unsterblich, doch offenbar gefeit vor bestimmten Krankheiten wie Krebs. Gibt es Dinge, die der Mensch von den Tieren lernen kann? Beleuchtet wird das Verhalten von Tierarten, die stark auf Todesfälle reagieren, wie etwa Elefanten oder Krähen. Diese Folge begleitet die verschiedenen Lebewesen bei ihrem letzten Atemzug - aber stets mit Blick auf die Erneuerung des Lebens.


Kräftig, voller Energie und paarungsbereit schwimmt der Ketalachs Richtung Heimatfluss. Hier hört er auf zu fressen und beginnt rapide zu altern. Der Körper wird rot, der Kiefer verformt sich, innerhalb von zwei bis drei Wochen wird das Tier zum sterbenskranken Greis. Gipfel der Ironie: Der Tod ereilt ihn durch Ertrinken. Davor aber hat er sich noch fortgepflanzt.

Der Elch wird trotz seiner imposanten Größe und Kraft selbst zur Beute: von Jägern oder, wenn er verletzt davonkommt, von Wölfen. Seine schlimmsten Feinde sind jedoch Kälte und Schnee. Wenn sich der Elch keinen ausreichenden Fettvorrat angefressen hat, überlebt er den Winter nicht. Sein Tod ist natürlich nicht umsonst: In der Natur geht nichts verloren, alles wandelt sich.

Der Nacktmull ist eine einmalige Spezies. Er lebt unter der Erde wie ein Maulwurf, hat nackte Haut und bildet als einziges Säugetier Kolonien wie Bienen oder Ameisen. Noch bemerkenswerter ist, dass er gegen Krebs immun zu sein scheint. Die Forscher glauben, den Grund herausgefunden zu haben.

Seit dem Ende der letzten Eiszeit, das heißt seit 10.000 Jahren, schwimmt der Weißwal im Sankt-Lorenz-Strom. Doch er ist gefährdet: Sein Bestand sank von 10.000 Exemplaren zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf tausend Tiere. Seit einiger Zeit sterben Jungwale aus ungeklärten Gründen, vermutet werden Wasserverschmutzung, zunehmender Schiffsverkehr und der Klimawandel. Die Population des kanadischen Flusses könnte für immer verschwinden.

Die Krähe gilt als Vorbote des Todes, möglicherweise wegen ihres schwarzen Federkleids und ihres schaurigen Krächzens. Es gäbe aber auch einen anderen Grund: Die Krähe gehört zum kleinen Kreis der Tiere, die den Tod eines Artgenossen erkennen. Biologin Kaeli Swift führt dieses Verhalten vor.

Immer wieder werden Elefanten neben den sterblichen Überresten eines anderen Elefanten beobachtet. Aufmerksam und vorsichtig werden diese Überreste betastet. Gehörte das tote Tier der eigenen Familie an, fällt die Reaktion noch deutlicher aus: Die Elefanten halten an und scheinen sich gegenseitig zu trösten.

Die Amerikanische Zitterpappel kann sich durch Klonen fortpflanzen: Aus den Wurzeln bildet der Baum genetisch identische neue Pappeln. In Utah befindet sich die Klon-Kolonie Pando, ein 43 Hektar großer und mehrere Tausend Jahre alter Wald. Doch es gibt keine jungen Triebe mehr. Die Pflanzenart, die so viele Jahrhunderte überdauert hat, könnte also für immer verschwinden. Wie alt können verschiedene Tierarten in freier Wildbahn werden? Welche soziobiologischen Faktoren bestimmen das Leben alternder Tiere? Und welche Vorteile hat ein hohes Alter in der Natur? Unter dem Aspekt des Alterns wirft die fünfteilige Dokumentationsreihe einen ganz neuen Blick auf die Tierwelt - auf spannende, aufschlussreiche und hintergründige Weise. Vor einer beeindruckenden, in 4K-Aufnahmen gefilmten Naturkulisse - von der afrikanischen Savanne bis zu den Seychellen - erklären renommierte Forscher wie Cynthia Moss oder Jeanne Altmann ihre jüngsten Erkenntnisse.

Dokumentationsreihe Kanada / Frankreich 2017

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 14.10.2019 um 11:30 Uhr auf arte.