Woodstock

Dokumentarfilm USA 1969

Im August 1969 war eine kleine Stadt im Bundesstaat New York drei Tage lang im Ausnahmezustand: Zum Woodstock-Festival kamen alle großen Stars der Rock- und Folkszene - und über 400.000 Besucher. Der Film bietet einen Blick hinter die Kulissen, von den Vorbereitungen bis zu den Aufräumarbeiten. Außerdem: Porträts der Konzertbesucher, Reportagen über die Künstler. Und natürlich deren unvergessliche Konzerte. Für den oscarprämierten Dokumentarfilm zeichneten 20 Kameraleute mehr als 100 Stunden Material auf.


Es ist der Höhepunkt der Hippie-Bewegung: ein gigantischer Protest gegen das Establishment, gegen die amerikanische Regierung und den Vietnamkrieg. Ein Festival mit unvergesslichen Konzerten und einer magischen Atmosphäre: The Who, Santana, Janis Joplin, Joe Cocker …

Fast alle Stars der Rock- und Folkszene kommen, unzählige neue werden geboren. Auf einer kleinen Farm im US-Bundessaat New York hatten die Veranstalter rund 50.000 Besucher erwartet, etwa eine halbe Million Menschen strömen am Freitag, den 15. August 1969 auf das Gelände. Dieser Ansturm übertrifft die kühnsten Erwartungen.

Chaotische Zustände brechen aus. Die Zufahrtsstraßen sind verstopft, Müllberge türmen sich, und die Toilettenhäuschen reichen hinten und vorne nicht aus. In einem Meer aus Schlamm und Dreck singen, tanzen und feiern mehr als 400.000 Menschen für den Frieden.

Michael Wadleigh gelingt mit seinem Blick hinter die Kulissen des legendären Festivals Woodstock ein einmaliges dokumentarisches Stimmungsbild dieser "drei Tage für Frieden und Musik", und gleichzeitig ein bedeutendes Zeitdokument. Jugendliche aus gutem Hause in Lumpen, die ihre Liebe anbieten, Frauen und Männer im Indianerlook oder fransigen Gewändern, mit Pioniershüten, bunt geschminkt, bärtig, langhaarig, barbusig und mit Joints bewaffnet, singen zusammen mit The Who und Janis Joplin. Jimi Hendrix spielt die legendäre Version der amerikanischen Nationalhymne.

Zwischen den Auftritten der Künstler bewegt sich die Kamera durch die gigantische Menschenmasse, zeichnet Interviews mit den Zuschauern auf oder beobachtet das Treiben der Menge aus nächster Nähe. Selten fühlt man sich dem "Summer of Freedom" und dem Lebensgefühl der damaligen Zeit zwischen politischem Protest, Rockmusik und Flower Power näher als hier. Für den oscarprämierten Dokumentarfilm zeichneten 20 Kameraleute mehr als 100 Stunden Material auf. Ursprünglich sollte kein geringerer als Martin Scorsese Regie führen, gab diese Aufgabe dann aber doch an Michael Wadleigh weiter. Trotzdem war er als Regieassistent und Cutter tätig, und tatsächlich erkennt man in "Woodstock" einen Hauch des Geistes, der sein späteres Werk prägt. Während das Woodstock-Festival ein finanzielles Desaster war, spielte der Film in den ersten 18 Wochen fünf Millionen Dollar ein.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 25.08.2019 um 12:35 Uhr auf arte.