Wildes Deutschland

Die Isar - Der letzte Wildfluss

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Eigentlich verändert sich der Lauf der Isar ständig. Jedenfalls gilt das für ihre ersten 60 Kilometer. Die Isar entspringt bei Scharnitz im Karwendel und mündet nach rund 300 Kilometern bei Deggendorf in die Donau. Während sie flussabwärts von München weitgehend verbaut und kanalisiert ist, besitzt die Isar flussaufwärts noch ihren ursprünglichen Charakter. Je weiter man ihrem Lauf in Richtung Alpen folgt, umso wilder wird sie. Dort, wo sie als Wildfluss in einem weiten Bett zwischen den steil aufragenden Bergen des Karwendels dahinströmt, hat sich eine Flusslandschaft erhalten, die in Deutschland einzigartig ist.


Die Isar bietet entlang dieser Strecke noch heute ein Bild, wie es wohl alle Alpenflüsse nach der Eiszeit geboten haben. Seit fast 10.000 Jahren kann sie sich hier fast völlig frei entfalten.

Die aufwendige Dokumentation von Jürgen Eichinger zeigt, welche abwechslungsreichen und zum Teil sehr selten gewordenen Lebensräume die Isar auf ihren ersten 60 Kilometern durchfließt und warum sie dort als letzter großer Wildfluss Deutschlands gilt. Kein anderer Fluss besitzt noch eine derartige Kraft und Dynamik, durch das Wechselspiel von Erosion und Ablagerung verändert er sich ständig.

An der wilden Isar konnten Tier- und Pflanzenarten überleben, die andernorts schon lange mit der Verbauung der Flüsse oder wegen des Baus von Stauseen verschwunden sind, wie etwa Flussregenpfeifer, Flussuferläufer und Gefleckte Schnarrschrecke. Die Isarlandschaft besticht durch karge Schönheit, aber als Wildfluss hat die Isar mit den Herausforderungen der Gegenwart zu kämpfen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 21.07.2019 um 17:15 Uhr auf SR.