Frauen, die Geschichte machten

Sophie Scholl besaß weder Macht noch Einfluss. Das unterscheidet sie von den anderen Protagonistinnen der Reihe "Frauen, die Geschichte machten". Den Platz in den Geschichtsbüchern erhielt sie nicht, weil sie in ihrer Zeit etwas bewegte, sondern weil sie Stellung bezog und für ihre Haltung in den Tod ging. Dadurch wurde sie posthum zum Vorbild und zur moralischen Instanz. Neben Claus Schenk Graf von Stauffenberg ist Sophie Scholl sicher die populärste Figur des Widerstands gegen Hitler. Das hängt nicht nur mit ihrer Biografie, den Texten und Äußerungen zusammen, die von ihr überliefert sind, sondern auch mit den Fotos, die wir von ihr kennen. Sie zeigen das jugendliche, beinahe kindliche Gesicht einer Zwanzigjährigen, das nicht nur bewegt, weil wir ihr Schicksal kennen, sondern weil es in merkwürdigem Gegensatz zu ihrer mutigen, unbeugsamen Haltung beim Verhör und vor Gericht steht. Es hat sich in das kollektive Gedächtnis unserer Nation eingebrannt. Wie aber war Sophie Scholl zum Widerstand gegen das NS-Regime gekommen? Warum riskierte sie ihr Leben für Flugblätter, von denen damals nur wenige Zeitgenossen überhaupt Kenntnis nahmen? Anders als die bisherigen Filme über Sophie Scholl und die "Weiße Rose" setzt der Film nicht erst kurz vor der Verhaftung der Geschwister am 18. Februar 1943 ein, sondern geht zurück bis in die Kindheit. Dabei offenbart er eine weitgehend unbekannte Seite Sophie Scholls, die seit ihrem Tod vorrangig als Ikone des Widerstands verehrt wird.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 21.07.2019 um 12:45 Uhr auf Spiegel Geschichte.