Die Ostsee von oben

Film von Christian Wüstenberg und Peter Bardehle

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Deutschland grenzt an zwei Meere, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Während die Nordsee die wilde Kälte des Atlantiks mit sich führt, gilt die Ostsee fast schon als liebliches Binnenmeer. Doch wer einmal das speigrüne Wasser bei Windstärke 10 ins Gesicht bekommen hat, wird die Gewalt der Ostsee mit ihren Brechern nie vergessen. Ungezählt sind die Schiffe, denen bei schwerem Wetter die Sicht verloren ging und deren Wracks nun am Meeresboden ruhen.
Die Ostsee war bei Seefahrern seit jeher gefürchtet. Aber man wusste sie auch wertzuschätzen: Ob Dänen, Schweden, Finnen, Russen, Balten, Polen oder Deutsche - dank der Ostsee waren diese Völker einander über die Jahrhunderte verbunden. Sie ermöglichte Handel und Reichtum. Ohne ihre günstige Lage wären Aufstieg und Ruhm deutscher Hansestädte wie Lübeck, Wismar, Rostock oder Stralsund undenkbar gewesen.
Zur Zeit der DDR war die Ostsee ein Grenzmeer mit unsichtbarem Todesstreifen. Zahlreiche Flüchtlinge ertranken auf dem Weg in die Freiheit. Auch durch die Trecks aus den deutschen Ostgebieten am Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Ostsee im Gedächtnis der Deutschen verankert. Tausende flohen im Winter 1944/45 über das Eis.
Doch nicht nur die Spuren der Menschen lassen sich an der Ostsee aus der Vogelperspektive entdecken. Beeindruckend sind auch ihre Naturwunder. Das Schauspiel der Sandspülungen, die eine Insel wie Hiddensee am einen Ende wachsen und am anderen verschwinden lassen, ist ebenso verblüffend wie die Wirkung der Lichtstimmungen in den Prielen, wenn die Sommersonne das Meer karibisch blau erscheinen lässt oder bedrohlich schwarz, sobald ein starker Wind zum Sturm wird.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 22.04.2019 um 12:20 Uhr auf SR.