360° Geo Reportage

Sardinien, Stolz und Ehre hoch zu Ross

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Im sardischen Hirtendorf Sedilo ehren die Einwohner seit mehreren Hundert Jahren ihren Heiligen mit einem Reiterfest: Konstantin war eigentlich römischer Kaiser und ein Wegbereiter des frühen Christentums. Die sogenannte Ardia stellt eine entscheidende Schlacht Konstantins nach. Das Spektakel Anfang Juli ist der religiöse und gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres. Zehntausende Sarden und Touristen pilgern in das bergige Hinterland Sardiniens, um die einzigartige Atmosphäre der Ardia zu erleben. "360° Geo Reportage" hat die wilden Reiter von Sedilo auf ihrem riskanten Ritt begleitet.


Es sind die letzten ruhigen Tage in Sedilo, einem Bergdorf in Zentralsardinien nahe dem Lago Omodeo. Viele der etwas mehr als 2.000 Einwohner sind Hirten. Begriffe wie Ehre und Familie haben große Bedeutung, und lange Zeit war das Leben im Dorf noch von Blutrache und Entführungen überschattet. Sedilo ist ein Dorf der Reiter und Austragungsort des größten Spektakels auf Sardinien - der Ardia. Bei diesem Pferderennen zu Ehren des Heiligen und ehemaligen römischen Kaisers Konstantin geht es nicht um Geld, sondern um Ruhm und religiöse Gelübde.

Schon als Jugendliche haben sich die Männer des Dorfes dafür in das Buch des Priesters eingetragen, der jedes Jahr den ersten Fahnenträger, den Anführer des Rennens, bestimmt. In diesem Jahr ist Don Agostinos Wahl auf Giovanni Mula, genannt Su Bellu, "der Schöne", gefallen. Su Bellu hatte im letzten Jahr einen schweren Unfall. Eigentlich ist er noch nicht fit genug, mit Dutzenden wilden Reitern um die Kirche zu jagen. Doch er hat dem heiligen Konstantin sein …

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 18.04.2019 um 07:15 Uhr auf arte.