Hundert Meisterwerke und ihre Geheimnisse
"Men of the Docks", 1912, Georges Bellows
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Manhattan das pulsierende Herz von New York, damals nach London die zweitgrößte Stadt der Welt und Wiege des "American Way of Life". Alles war hier schneller, größer und leuchtender als anderswo, Modernität galt als Glücksversprechen schlechthin. Georges Bellows war gerade 30 Jahre alt, als er "Men of the Docks" malte. Die realistische Darstellung zeigt eine Gruppe wartender Tagelöhner an einem bitterkalten Tag in den Docks von Brooklyn.
Wie Tausende europäischer Einwanderer hoffen diese Männer auf einen Job. Die Skyline der hoch aufragenden Wolkenkratzer im Hintergrund wirkt unerreichbar. "Ihr müsst die Kunst vergessen und das malen, was euch im Leben interessiert", sagte Bellows' Lehrer an der New School of Art. Dort begegnete Bellows auch Edward Hopper, der genau wie er Pressezeichner gewesen war - einer der "Muckraker", zu Deutsch "Schmutzaufwühler", wie progressive Journalisten damals genannt wurden.
Bellows ist der Ashcan School zuzurechnen, deren Mitglieder mit ihrer gesellschaftskritischen Malerei den Amerikanischen Realismus mitbegründeten. Der Aufbau des Gemäldes scheint den strengen Prinzipien von Mathematik oder Notenlehre zu folgen. Wenn der Betrachter den Blick vom Kai des Brooklyner Hafens zu den Hochhäusern Manhattans gleiten lässt, begreift er, dass der soziale Aufstieg für diese Tagelöhner unmöglich ist. Denn für Schwache gab es in dieser Zeit des Taylorismus und beginnenden Massenkonsums keinen Platz. Bellows zeigt Manhattan bereits als Mythos und imaginierte Verkörperung der Moderne.
Kunstwerke sind wichtige historische Zeugnisse ihrer Zeit. Die Dokumentationsreihe "Hundert Meisterwerke und ihre Geheimnisse" stellt herausragende Werke der Kunstgeschichte auf eine ganz andere Art vor und versucht damit eine technisch hochmoderne Version des großen Klassikers "Hundert Meisterwerke". Die genauen, bis ins kleinste Detail gehenden Bildanalysen führen dabei die großen zeitgeschichtlichen Zusammenhänge vor Augen. Zudem werden die Gemälde dreidimensional animiert und hauchen so dem jeweiligen Zeitalter neues Leben ein. Die Reihe vermittelt einen umfassenden Eindruck von der Stellung des jeweiligen Künstlers in der Gesellschaft seiner Epoche.
Dokumentationsreihe Frankreich 2017
Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 21.02.2019 um 02:35 Uhr auf arte.
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