Klitschko
2011
Klitschko ist ein Dokumentarfilm des deutschen Regisseurs Sebastian Dehnhardt aus dem Jahr 2011 über die beiden Schwergewichtsweltmeister Vitali Klitschko und Wladimir Klitschko. Seine Weltpremiere feierte der Film auf dem Tribeca Film Festival. Am 16. Juni 2011 startete er im Majestic Filmverleih in den Kinos. Die deutsche Kinopremiere fand in der Lichtburg (Essen) und im Berliner Sony Center statt.
Zweieinhalb Jahre hat der Dokumentarfilmer Sebastian Denhardt die beiden Boxer Vitali und Wladimir Klitschko mit der Kamera begleitet. Er hat zudem bislang ungezeigtes Archivmaterial aus der Vergangenheit der beiden ukrainischen Sportler ausgegraben und aus den letztlich 500 Filmstunden einen kurzweilen Dokumentarfilm geschnitten, der einer der besten Sportfilme der letzten Jahre ist. Bei seiner Vorgehensweise beruft er sich auf D.A. Pennebaker und dessen dokumentarischen Filmstil des Direct Cinema.
Wir leben in Zeiten, in denen viele Dokumentarfilme zunehmend zu einem exakt geplanten, durchkonzipierten und produktionstechnisch dem Spielfilm vergleichbaren Großprojekt geworden sind. Doku-Soaps und Doku-Serien, die dank Scripted reality nur vorgeben, das wahre Geschehen zu zeigen, sind da vielleicht nur die negativsten Auswüchse. Selbst da, wo der Dokumentarfilm am innovativsten ist - beispielsweise beim vielbeachteten Projekt "24 h Berlin" -, kommen überraschende Moment des Zufälligen nur noch marginal zur Geltung. Vielleicht kann das bei Etats, die weit über einer Million Euro liegen und bei der Format-Gläubigkeit der Verantwortlichen bei Fördergremien und TV-Sendern auch gar nicht anders sein.
Dass das Direct Cinema, wie es ein D.A.Pennebaker oder auch der kürzlich verstorbene Richard Leacock im 20. Jahrhundert begründeten, ausgerechnet in einem Sportfilm über die Klitschko-Brüder zum zentralen Stilmittel geworden ist, überrascht - und macht dennoch Sinn. Denn Hochglanzfotos und gefällige Videostories hat es von diesen wie anderen erfolgreichen Sportlern schon viele gegeben. "Wir wollten keinen Klitschko-Werbefilm machen", gab Regisseur Sebastian Denhardt die Linie vor. Und die beiden Klitschkos waren schlau genug - oder hatten intelligente Berater -, um Denhardt walten zu lassen.
Das erste Konzept zu seinem Film habe er verworfen und sei dann letztlich ganz ohne Script in sein Filmprojekt gestartet, sagt Denhardt. Bei Sportbiografien ist eine solche Vorgehensweise durchaus erfolgsversprechend. Die Geschichte der Klitschkos, ihr Aufwachsen bei Vater und Mutter, erzählt der Film mit gut recherchiertem Archivmaterial. Erfahrungen mit dieser Arbeitsweise hatte Denhardt schon mit früheren Projekten wie beispielsweise "Das Wunder von Bern - die wahre Geschichte".
Für das Fernsehen drehte er "Die Vertriebenen - Hitlers letzte Opfer" und setzte dabei viel auf Reenactments. Dieses Stilmittel zeigt "Klitschko" nicht, denn die beiden Protagonisten waren stets verfügbar. Sie scheinen die Scheu vor der Kamera, die sie auch ins Private begleitet, schnell abgelegt zu haben. Ohne die üblichen Interview-Szenen mit den ins Bild gesetzten Sprechern kommt der Film dennoch nicht aus. Was sonst als Stimmungsbremse in jedem Film gilt, ist in diesem Fall verschmerzbar, denn mit rasanten Kampfszenen kann "Klitschko" quasi auf Fingerschnippen des Regisseurs hin wieder Fahrt aufnehmen
Kinostart: | 2011 16.06.2011 in Deutschland | ||||
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weitere Titel: |
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Genre: | Dokumentarfilm, Filmbiografie, Boxerfilm | ||||
Herstellungsland: | Deutschland | ||||
Originalsprache: | Deutsch | ||||
Farbe: | Farbe | ||||
IMDB: | 2791 | ||||
Verleih: | Universal Studios, Netflix | ||||
Offizielle Webseite: | www.klitschko-film.de |
Regie: | Sebastian Dehnhardt | |
Drehbuch: | Sebastian Dehnhardt | |
Kamera: | Johannes Imdahl | |
Musik: | Stefan Ziethen | |
Produzent: | Leopold Hoesch | |
Darsteller: | Don King | |
Vitali Klitschko | ||
Wladimir Klitschko | ||
Lennox Lewis | ||
Hayden Panettiere |
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Rezensionen:
2012 | Romy Gala, Austria Romy Best Documentary (Beste Dokumenation) | Gewinner |