Talking About Trees
2019Vier Sudanesen, die alle einmal in der Filmbranche ausgebildet wurden und lange dort gearbeitet haben, wollen ein altes Kino wiederbeleben. Sie alle gehören zum "Sudanese Film Club". Ihre große Leidenschaft ist es, Filme zu restaurieren und auch auf die sudanesische Filmgeschichte aufmerksam machen. Sie müssen immer wieder gegen Widerstände kämpfen, um den Kinobesitzer von ihrer Idee zu überzeugen und das Kino bespielbar zu machen. Dabei entsteht ein Porträt der gegenwärtigen Situation im Sudan, aber auch eine Geschichte des sudanesischen Kinos.
Die Liebe zum Kino und zum Film steht im Zentrum des ruhigen, aber sehr beeindruckenden Dokumentarfilms »Talking about Trees« von Suhaib Gasmelbari. Vier würdig gealterte Männer im Sudan – sie erinnern irgendwie an Buena Vista Social Club – haben die Idee, ein in die Jahre gekommenes Open Air Kino neu zu eröffnen. Es soll Revolutions Kino heissen.
Sie alle vier sind selbst sudanesische Filmregisseure gewesen, die in den 1970er und 1980er Jahren auf Festivals international erfolgreich waren, dann aber wegen einem Militärputsch nicht mehr weiterarbeiten konnten. Doch sie müssen feststellen, dass sie gegen einige Widerstände kämpfen müssen. Angefangen beim Vermieter, über die staatlichen Genehmigungen der verschiedenen Behörden bis hin zu Stromausfällen. Der Film beginnt sozusagen im Dunkeln bzw. mit Taschenlampen und Handys punktuell beleuchteten Räumen. Inzwischen gibt es sechs Moscheen rund um das Kino, auf die Rücksicht genommen werden muss. Denn regelmäßig rufen die Muezzine über Lautsprecheranlagen die Muslime zum Gebet.
Auch die Dreharbeiten ohne offizielle Genehmigung gestalteten sich in dem autoritär geführten Land als äußerst schwierig und zogen sich über Jahre. Stets musste damit gerechnet werden, das das Drehen untersagt werden könnte. Doch hier wurden viele Hindernisse – nicht zuletzt finanzieller Art – überwunden und so ist »Talking about Trees« zugleich eine Reflektion über den Sudan und seine Filmgeschichte. Sollte die Eröffnung des Kinos letztlich eine Vision der Cineasten bleiben?
Kinostart: | 10.02.2019 in Internationale Filmfestspiele Berlin 18.12.2019 in Frankreich | ||||||
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weitere Titel: |
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Genre: | Dokumentarfilm | ||||||
Herstellungsland: | Frankreich, Sudan, Tschad | ||||||
Originalsprache: | Arabisch | ||||||
IMDB: | 753 |
Regie: | Suhaib Gasmelbari | |
Drehbuch: | Suhaib Gasmelbari | |
Kamera: | Suhaib Gasmelbari |
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