Die Goralen der polnischen Tatra

Das Tatra-Gebirge im Süden Polens war einst eine Wildnis aus Wäldern und Felsen. Vor Hunderten von Jahren versteckten sich dort Räuberbanden, und nomadisch lebende Völker aus dem Balkan suchten neue Weiden. Ihre Nachkommen nennen sich Goralen - Bergbewohnerinnen und Bergbewohner. Die Goralen haben mit der Zeit die wilde Natur zu ihrer Heimat gemacht und eine eigene Welt aus Traditionen und Bräuchen geschaffen. Lange Zeit lebten sie abgeschottet von der Außenwelt und kämpften in der rauen Bergwelt ums Überleben.


Der Tourismus spielt heute als Einnahmequelle eine große Rolle bei den Goralen, die in der polnischen Tatra zu Hause sind. Das macht das Leben in der rauen Bergwelt leichter, aber dafür droht die Volkskunst der Goralen ihre Musik, der archaische Gesang und das einzigartige Handwerk in der modernen Welt zu verschwinden.

Wojtek ist Senner, in Polen Baca genannt. Er hat einen typischen Goralen-Beruf, der sich seit Hunderten von Jahren kaum verändert hat. Wojtek verbringt den Sommer in den Bergen, hütet mit seinen Helfern eine Herde von 1.500 Schafen und verarbeitet die Milch zu Oscypek, dem in ganz Polen bekannten Räucherkäse. In den letzten Tagen vor dem Almabtrieb haben die Männer viel zu tun, bevor sie nach Monaten in den Bergen wieder zu ihren Familien ins Tal zurückkehren. Der Almabtrieb ist ein Spektakel, das viele Besuchende anzieht; aber wie lange wird noch jemand die Strapazen der Almwirtschaft auf sich nehmen?

Nicht nur die Sennerei, auch die Flößerei hat Tradition. In der waldreichen Gege…

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 20.05.2024 um 10:30 Uhr auf phoenix.