Nach einer wahren Geschichte

Von den Banlieues zum Elysée

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Im Jahr 1983 beschloss eine Gruppe Jugendlicher aus dem Viertel Minguettes in Vénissieux, einer Vorstadt von Lyon, von Marseille nach Paris zu marschieren, um gegen Rassismus und die allgegenwärtige Polizeigewalt zu demonstrieren. 30 Jahre nach dem historischen Protestmarsch für die Gleichheit erinnert der Film „La Marche“ von Nabil Ben Yadir an ein vergessenes Kapitel der französischen Geschichte: die kollektive Erfahrung von Immigrantenkindern aus Nordafrika. Die Gruppe um Djamel Atallah, Toumi Djaïdja und Pater Christian Delorme kämpfte für ihre Rechte und verkündete laut und deutlich: Wir sind von hier!


Anfang der 80er Jahre setzte mit dem Traum vom Eigenheim der Exodus in den Wohnsiedlungen von Minguettes bei Lyon ein. Es blieben nur die Ärmsten zurück, größtenteils Einwanderer aus dem Maghreb und ihre Familien. Wie viele ihrer Altersgenossen waren Toumi Djaïdja und Djamel Attalah in der Siedlung aufgewachsen. Sie war nicht nur ihre Heimat, sondern auch der einzige Ort Frankreichs, der ihnen zugänglich war.

Zwischen 1981 und 1983 nahm die Zahl fremdenfeindlicher Übergriffe in Frankreich stark zu und die Rechtsradikalen fanden enormen Zuspruch. Gewaltsame Zusammenstöße zwischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Sicherheitskräften standen auf der Tagesordnung. 1983 wurde Toumi Djaïdja eines Abends von einem Polizisten mit einer Schusswaffe verletzt. Er entging nur knapp dem Tod.

Zurück in Minguettes schlug er seinen Freunden vor, den Kampf mit einer anderen Waffe weiterzuführen: der Gewaltlosigkeit. So entstand die Idee eines friedlichen Protestmarsches von Marseille nach Paris. Mit de…

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 22.04.2024 um 03:30 Uhr auf arte.