Sehen statt Hören - Fernsehen in Gebärdensprache

Eines von Robert Bisls Werken ist berühmt in der Gebärdensprachwelt: Er hat die Handskulpur entworfen - den bedeutendsten Kulturpreis der Gehörlosengemeinschaft. Der taube Künstler war schon auf vielen Kunstausstellungen. Doch zusammen mit hörenden Künstlern hatte er bislang noch keine Werkschau. Das ist jetzt das erste Mal. In der Sendung geht es auch um die Rezeption von Kunst und um den Museumsbetrieb ganz allgemein. "Sehen statt Hören" begleitet den Bildhauer Robert Bisl zu seiner ersten inklusiven Werkschau. Bisl wurde von einer Jury aus einer Vielzahl Einsendungen ausgewählt. Die gemeinsame Ausstellung bestreitet Robert Bisl mit dem studierten Bildhauer Daniel Engelberg. Gemeinsam erarbeiten sie unter anderem die Positionierungen ihrer Werke. Natürlich ist ein Kontrast offensichtlich: Robert Bisls Skulpturen sind aus Metall, dunkel, rau - die Arbeiten von Daniel Engelberg sind in leuchtenden Farben gestaltet. Aber beide wertschätzen diese scheinbaren Gegensätze und auch die vielen Überschneidungspunkte. Die Sendung blickt auch ganz allgemein auf den Museumsbetrieb: Wie gut haben gehörlose Museumsbesuchende Zugang zu Informationen über die ausgestellten Werke? Während früher Führungen durch Kunstausstellungen ausschließlich mit Gebärdensprachdolmetschenden möglich waren, bieten Museum-Signer wie Martina Odorfer heute den viel unmittelbareren Zugang. Gehörlose Museumsbesuchende suchen und schätzen diese Angebote. Dennoch sind Gehörlose im Kunstbetrieb die Ausnahme. Mit Martina Odorfer gibt es in Deutschland nur 18 Museum-Signer. Und Festangestellte? Da ist Martina Bergmann die einzige: Sie ist seit 25 Jahren in der Kunsthalle Hamburg angestellt.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 13.04.2024 um 10:00 Uhr auf ARD alpha.