Frühjahr '48

Im Frühjahr '48 teilt der Eiserne Vorhang die Welt. In Prag wird ein Putsch gegen das Regime gewaltsam niedergeschlagen. Stalin festigt so seine Macht im Osten Europas. In Jugoslawien bricht Tito mit Stalin und so auch mit der Sowjetunion. Die Berlinkrise wird schließlich zur großen Machtprobe zwischen den beiden Weltmächten und schürt die Angst vor einem neuen Weltkrieg. Wie sollen 2 Millionen Menschen die Geiselnahme einer ganzen Stadt überstehen?
Zeitzeugen wie der Franzose Marc Ferro, der Deutsche Günter Lamprecht oder die Russin Maya Turovskaya erzählen von ihren Erlebnissen im krisengeschüttelten Nachkriegsfrankreich, von der Hoffnung auf einen demokratischen Aufbruch in der Tschechoslowakei, vom Stalinismus in Moskau.
Der Film erzählt von der Euphorie in Jugoslawien über einen eigenen politischen Weg ohne die Sowjetmacht und er zeigt die Angst der Berliner, die gerade erst ihre Trümmer beiseitegeschafft haben, vor den Drohgebärden der Großmächte. Texte von Anna Seghers und Simone de Beauvoir beleuchten diese Entwicklungen, die von Unsicherheit und Orientierungssuche geprägt sind. Selten gezeigtes Archivmaterial lässt den Zuschauer in die Zeit blicken, in der entscheidende Weichen für die Zukunft des Kontinents gestellt werden.
Film von Mathias Haentjes

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 21.06.2023 um 22:30 Uhr auf RBB.