Widerstand - Die Résistance (1/4)

Mut und Improvisation, Sommer 1940 - Juni 1941

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Am 10. Mai 1940 beginnt der Westfeldzug der deutschen Wehrmacht. Ziel der Operation mit 3,3 Millionen Soldaten ist die Zerschlagung Frankreichs und die Niederwerfung Großbritanniens. Der Blitzkrieg führte zur schlimmsten militärischen Niederlage in der französischen Geschichte. Innerhalb weniger Wochen sterben mehr als 60.000 Menschen, 200.000 werden verwundet. Die überwiegende Mehrheit der französischen Bevölkerung vertraut zunächst auf Marschall Pétain, der im Juni 1940 die französische Regierung übernimmt. Widerstand gegen die Nazis erscheint zwecklos. Nur eine kleine Minderheit folgt dem Aufruf von General de Gaulle aus London, den Kampf fortzusetzen. Ab Juni 1940 bilden sich die ersten Résistance-Netzwerke, wie die von Colonel Rémy gegründete Confrérie Notre-Dame.
Kaum hatte Marschall Pétain am 17. Juni 1940 um Waffenstillstand nachgesucht, meldete sich via BBC von London aus Charles de Gaulle zu Wort. In seinem später berühmt gewordenen Appell vom 18. Juni rief er dazu auf, den Krieg gegen Deutschland fortzuführen. Die Anfänge der Résistance gingen dann letztlich auf das individuelle Engagement einiger Weniger zurück, die sich nicht mit der Niederlage abfinden wollten. Es entstanden verschiedenen Gruppe, die ihre Aktionen koordinieren wollten. Germaine Tillion und Boris Vildé gründen das Netzwerk Musée de l’Homme. Im Norden formieren sich einige Gewerkschafter um Christian Pineau zu der Gruppe Libération Nord.
In der freien Zone im Süden Frankreichs schließen sich Ende 1940 beziehungsweise Anfang 1941 die ersten Widerstandsbewegungen zusammen. Um Emmanuel d’Astier de La Vigerie bildet sich eine Gruppe namens La dernière Colonne, der auch der Philosoph Jean Cavaillès und das Ehepaar Aubrac angehören. Henri Frenay und Bertie Albrecht gründen eine Initiative, aus der später die Gruppe Combat hervorgehen wird. Mit der Verbreitung von Flugblättern und improvisierter Untergrundzeitungen rufen sie die Bevölkerung zu passivem Widerstand auf.
Die deutschen Besatzer bemühen sich von Anfang an vor allem um die Sicherheit ihrer Truppen. Ihre Taktik wird sich im Verlauf des Krieges nicht ändern: Sie versuchen, die Résistance-Gruppen zu unterwandern und zu zerschlagen. Der französische Marineoffizier Henri Honoré d’Estienne d‘Orves, der für France libre eine Funkverbindung nach London herstellt, wird im Januar 1941 von einem deutschen Agenten verraten, verhaftet und im August 1941 erschossen. Das Netzwerk Musée de l’Homme wird ebenfalls ausgehoben.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 25.04.2023 um 22:40 Uhr auf arte.

25.04.2023
22:40
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
25.04.2023 22:40 Uhr arte