Amexica - Grenzwelten

Frankreich 2020

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Ihre erste Fotoreportage an der amerikanisch-mexikanischen Grenze machte Marie Baronnet im Jahr 2009. Von ihrer Wohnung in Los Angeles aus reiste sie zehn Jahre lang regelmäßig an der 3.000 Kilometer langen Grenze entlang und entdeckte dabei die ganz besondere Kultur, die dort existiert: Eine "amexikanische" Kultur mit eigener Musik, eigenem Essen und sogar einer eigenen Sprache in den Grenzstädten. Abseits jeglicher journalistischer Logik und ungeachtet der aktuellen Nachrichtenlage sammelte sie jahrelang wertvolles Fotomaterial, von dem sie wusste, dass sie es noch verwenden würde. Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten erhielt das Projekt eine ganz neue Dimension. Die Realität an der Grenze, die Marie Baronnet ungeschönt einfing, ermutigte die Fotografin schließlich dazu, die Dreharbeiten abzuschließen und ihre Arbeit zu veröffentlichen.
Während dieses gesamten Zeitraums begleitete Marie Baronnet das Leben zweier Familien: Die eine kam mit einer "Migrantenkarawane" ins mexikanische Tijuana, schaffte es über die Grenze und hofft nun, in Texas Asyl zu bekommen. Die zweite, ebenfalls aus Mexiko, lebt bereits in den USA. Seit der Abschiebung des Vaters nach Honduras versucht die Mutter zweier Kinder, trotz der Angst vor der eigenen Abschiebung, ein möglichst normales Leben zu führen. Ohne jede Sensationslust, zeigt "Amexica - Grenzwelten" eine komplexe Realität fernab der üblichen Klischees und taucht ein in die Vielfalt der Lebenswelten und Erfahrungen, die dieses Grenzgebiet ausmacht.
Der Film von Marie Baronnet erforscht eine faszinierende Grauzone zwischen zwei Welten und setzt sich poetisch und politisch zugleich mit der mexikanisch-amerikanischen Grenze auseinander.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 19.04.2023 um 01:40 Uhr auf arte.