Re: Pferdeblut für Billigfleisch

Tierschützerinnen im Einsatz für die Islandstuten

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die Schweizer Tierschützer haben auf der Vulkaninsel ein dunkles Geheimnis hinter der idyllischen Fassade der Islandpferde aufgedeckt. Die Pferde werden nicht nur als Reitpferde gezüchtet oder als Pferdefleisch vermarktet. Vor allem in den Sommermonaten, wenn Millionen von Touristen auf Island in Urlaub sind, wird den trächtigen Stuten wöchentlich Blut abgenommen. Die isländische Pharmafirma hat auf der Insel ein Monopol, um aus dem Blut das Hormon PMSG zu gewinnen. Es ist extrem wertvoll und weltweit gefragt, weil es in der industriellen Ferkelzucht eingesetzt wird, um die Fertilität der Sauen in der Massentierhaltung zu erhöhen. Billiges Schweinefleisch gibt es dank dieses Hormons.
Diese Praxis möchten die Tierschützer und Tierschützerinnen der Animal Welfare Foundation stoppen. Sie konnten beweisen, dass die halbwilden Stuten mit Gewalt in Boxen gezwungen werden, um ihnen Blut abzunehmen. Was die Beiden als Tierquälerei einstufen, ist bisher offiziell erlaubt. Doch das Ergebnis ihrer Recherchen hat die EU aufhorchen lassen und auf Island einen Skandal ausgelöst. Langsam regt sich auch hier Widerstand gegen das Geschäft mit den Blutstuten.
Sabrina Gurtner und York Ditfurth sind nun wieder auf Island unterwegs. Sie wollen herauszufinden, ob dem Skandal auch Taten gefolgt sind. Ist das Geschäft mit den Blutstuten zurückgegangen? Werden sie mit Blutfarmern reden können? Werden sie neue Beweise sammeln können, um irgendwann zu erreichen, dass wenigstens in der EU diese Praxis verboten wird? Oder läuft alles weiter wie bisher - mit über 100 Blutfarmen und der örtlichen Pharmafirma?
Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht "Re:" in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 30.03.2023 um 19:40 Uhr auf arte.