Leben mit Vulkanen

Ecuador: Am Fuße des Cotopaxi-Gletschers

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Der Cotopaxi in den ecuadorianischen Anden ist mit fast 5.900 Metern einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Sein Gipfelgletscher wird ständig überwacht, denn bei einem Ausbruch schmilzt das Eis und es bilden sich Schlammlawinen, sogenannte Lahars, die verheerende Schäden anrichten. Die Forschungsarbeit in diese Höhe ist eine echte Herausforderung. Das erfährt Arnaud am eigenen Leib: Er wird höhenkrank und muss wieder zum tausend Meter tiefer gelegenen Basislager absteigen.
An den Hängen des Cotopaxi begegnet er den Chagras. Der letzte Vulkanausbruch hat den ecuadorianischen Cowboys große Probleme bereitet, da sich die Asche wie eine Betonschicht auf das Gras gelegt hat, das somit ihre Tiere nicht mehr ernähren konnte. Im Falle einer Eruption müssen die Chagras ihre Reitkünste unter Beweis stellen und das Vieh mit Hilfe von Lasso und Pferd evakuieren. Doch der Vulkan stellt nicht nur ein Risiko dar, sondern auch eine Einnahmequelle, denn die Schlammströme hinterlassen Ablagerungen, aus denen sich wertvolle Baustoffe gewinnen lassen.
Außerdem steht der Berg im Zentrum einer Glaubensrichtung, in der sich Katholizismus und überlieferte Weisheiten vermischen. Der Schamane Santiago Benitez lädt Arnaud zu einem Reinigungsritual ein: Sie begeben sich in eine Schwitzhütte, die mit glühendem Vulkangestein beheizt ist - eine bewegende Erfahrung. Die Menschen am Fuße des Cotopaxi haben gelernt mit der Gefahr, die vom Vulkan ausgeht, zu leben, haben aus ihrer Schwäche eine Stärke gemacht. Der Felsriese ist der Bezugspunkt ihrer Lebensphilosophie, die ihnen hilft, der Zukunft gelassen entgegenzusehen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 29.03.2023 um 02:50 Uhr auf arte.