Blasrohre gegen Bulldozer

Die letzten Nomaden von Borneo

Quelle: ARD-Pressebild
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Der Urwald Sarawaks im malaysischen Teil Borneos ist einer der ältesten Regenwälder der Erde: Er ist 130 Millionen Jahre alt. Bis vor wenigen Jahren bedeckte der Urwald hier noch eine Fläche halb so groß wie die Bundesrepublik. 90 Prozent davon haben Holzfirmen inzwischen gerodet.
In diesen Restwäldern leben noch 40 Stämme und ethnische Gruppen wie das Naturvolk der Penan. Sie haben sich von allen Urvölkern Borneos am längsten der modernen Lebensweise widersetzt. „Tong Tana“ nennen sie ihre Heimat, das bedeutet Wald und Welt zugleich. Doch die Lebenswelt der Penan ist bedroht. Riesige Palmölplantagen fressen sich immer weiter in den Urwald vor und zerstören die Regenwälder.
Der Regenwald ist für die Penan zentraler Bestandteil ihrer Identität, die letzte Ruhestätte ihrer Ahnen, das Zentrum ihrer Spiritualität, Kultur und Geschichte. Es ist ein nachhaltiges Leben im Einklang mit der Natur. Die Jagd bringt das Essen auf den Tisch, der Wald liefert alles Lebensnotwendige. Die Lebensweise der Penan hat sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts stark verändert. Sie leben noch im Wald, sind aber, bis auf wenige Ausnahmen, keine Nomaden mehr.
Die Dokumentation zeigt Vertreter dreier Penan-Sippen, die auf ganz unterschiedliche Weise mit ihrer Lebenswirklichkeit umgehen: Peng Megut, der als einer der letzten Waldnomaden noch mit Blasrohr durch die Wälder streift, seinen Onkel Selai Sega, den ein Schicksalsschlag dazu zwang, sesshaft zu werden, und eine kleine Schar von Halbnomaden, die sich erfolgreich gegen eine Palmölplantage gewehrt haben, die unerlaubt in ihr Land eingedrungen ist.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 23.02.2023 um 11:20 Uhr auf arte.