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Hokkaido - Japans kalter Norden

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Shigeru Yamai ist Kapitän der "Garinko" und hat das Kommando über einen höchst seltsamen Eisbrecher an der Ostküste. Mit riesigen Spindeln bohrt sich sein Schiff durch die lotusblütenförmigen Eisschollen. Das futuristische Gefährt ist längst zur landesweiten Attraktion geworden. Mal sind Wissenschaftler an Bord, mal Urlauber - auf der Jagd nach Fotos und Abenteuern.
Der Zahnarzt Akira Watanabe kann auf Hokkaido berufliche und private Leidenschaften besonders gut miteinander verbinden. Tagsüber feilt er an den Zähnen seiner Patienten, abends modelliert er Kunstwerke aus Eis für den allwinterlichen Skulpturen-Wettkampf. Auch dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt und manche Werkzeuge eignen sich für Praxis und Eis-Arena gleichermaßen.
Wenn Hiroshi Chiba auf die zugefrorene Bucht vor seiner Haustür fährt, dann hat er keine künstlerischen Ambitionen: Er ist Fischer. Und weil die harten Winter von Hokkaido sein Fangrevier stets mit einer festen Eisdecke versiegeln, muss er Löcher in die Oberfläche schlagen, um mit seinen Kollegen an Beute zu kommen. Die Männer leben von ganz kleinen Fischen, den Wakasagi. Diese sind wichtiger Bestandteil der japanischen Küche. Hiroshi mag sie am liebsten in ihrer klebrigsten Variante: als Zuckerfisch. Nebenberuflich versorgt er damit Delikatessenläden in ganz Japan.
Auch Eiji Ishii geht mit Leidenschaft auf die Jagd, würde seinen Fang jedoch niemals in die Pfanne hauen: Er hat sich als Kameramann und Fotograf auf Wildtiere spezialisiert. Die großen Seeadler sind seine Lieblingsvögel. Und die Küste von Hokkaido gilt im Winter als idealer Ort, um die majestätischen Tiere ganz dicht vor die Linse zu bekommen.
Gleich in der Nachbarschaft des Tierfilmers betreibt Kiwako Igarashi ihr kleines Hafencafé. Hier wird nicht nur der Dorf-Klatsch ausgetauscht. Ins Hafencafé bringt jeder etwas mit: Ob Fisch oder Kekse, alles wird von Kiwako liebevoll unter den Gästen verteilt.
Takashi Kuwahara träumte schon als Kind davon, Meeresforscher zu werden. Heute widmet er sich auf Hokkaido dem inoffiziellen Wappentier seiner Heimatinsel: Clione können schwimmen, sind aber keine Fische. Sie haben Flügel, sind aber keine Vögel. Takashis Forschungsobjekte gehören zur Gattung der Ruderschnecken. Viel mehr ist nicht über die kleinen Wesen bekannt. Und genau das fasziniert den Wissenschaftler. Mit dem Kescher in der Hand streift er über den Strand - auf der Suche nach Nachschub fürs Labor.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 04.12.2022 um 14:30 Uhr auf NDR.