Der Fluss, der uns trennt

Perus Kampf um ein unkontaktiertes Volk

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Das isolierte Volk der Mashco Piro lebt im peruanischen Amazonasgebiet. Nur der Río Madre de Dios trennt das indigene Volk von den Dörfern und Siedlungen am anderen Flussufer. Bis vor etwa zehn Jahren waren die Mashco Piro nur von Aufnahmen bekannt, die bei Überflügen über Perus Nationalpark Manú gemacht wurden - einem der artenreichsten Regenwaldgebiete der Erde.
Dann begannen sie sich zu zeigen. Sie überfielen Siedlungen auf der Suche nach Macheten, Töpfen und Kochbananen, während Missionare und indigene Pioniere, die in den Mashco Piro ein Brudervolk sehen, ebenfalls versuchten, Kontakt aufzunehmen.
Perus Regierung entschied sich für ein einzigartiges Projekt zum Schutz eines der letzten unkontaktierten Völker der Erde. Ein Team aus Anthropologen und Indigenen soll herausfinden, ob die Mashco Piro tatsächlich Kontakt wollen, und sie gleichzeitig informieren, dass die Welt auf der anderen Seite des Flusses anderen Regeln folgt.
Als die Mashco Piro einen alten Mann ermorden, der unerlaubterweise in ihr Schutzgebiet eingedrungen war, prallen die beiden Welten aufeinander, die der Fluss trennt: die isolierte Welt der Mashco Piro und jene Welt in den Dörfern und Siedlungen, die zwar mitunter Strom oder Internet haben, aber wirtschaftlich abgehängt sind. Während sich manche nach der vermeintlichen Ursprünglichkeit der Mashco Piro sehnen, bereichern sich andere am Drogenschmuggel, der illegalen Holzfällerei oder Goldgräberei.
Einfühlsam und allen Beteiligten eine Stimme gebend, dokumentiert der Dokumentarfilmer Carl Gierstorfer die Widersprüchlichkeit, der sich die indigenen Völker des Amazonas tagtäglich stellen müssen. Die Frage nach der Zukunft der letzten isolierten Völker wird somit zur Frage, wie wir unsere eigene Zukunft gestalten wollen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 24.11.2022 um 10:30 Uhr auf arte.