Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt

Belgien 2022

Quelle: ARD-Pressebild
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Der in Amerika geborene und in Australien aufgewachsene Schauspieler war in den 80er Jahren durch die Filmreihen „Mad Max“ und „Lethal Weapon“ bekannt geworden; für seinen Film „Braveheart“, bei dem er Regie geführt hatte, wurde er mit dem Oscar ausgezeichnet. Gibson gilt als einer der mächtigsten Männer in Hollywood, der Millionengagen einstreicht. In Rankings taucht er immer wieder als einer der einflussreichsten Schauspieler auf.
Mit seiner Ehefrau Robyn und seinen sieben Kindern lebt er ein scheinbar glückliches Familienleben auf einer 320 Hektar großen Farm, einige Hundert Kilometer von Melbourne. Das versteckte Haus trägt den Namen „Carinya“ - „glücklicher Ort“ in der Sprache der Aborigines.
Dann gerät mit seinem Film „Die Passion Christi“ seine Karriere ins Wanken. Der Spielfilm ist zwar ein Erfolg, doch es kommt zu heftigen Protesten; dem Drehbuch werden von jüdischen Organisationen antisemitische Untertöne vorgeworfen. Es ist der Beginn eines tiefen Falls: Gibson macht durch antisemitische und diskriminierende Äußerungen, Alkoholsucht, Scheidung und häusliche Gewalt regelmäßig Schlagzeilen, so dass sich Hollywood schließlich von ihm abwendet.
Die Oscarnominierung als bester Regisseur 2017 für seinen Film „Hacksaw Ridge - Die Entscheidung“ und eine Fortsetzung von „Leathal Weapon“ scheinen sein Comeback einzuläuten.
In seinem neuesten Projekt wendet er sich wieder einer religiösen Thematik zu, obwohl das schon einmal seine Karriere getrübt hat. „Resurrection“, „Auferstehung“, heißt der Film - eine Fortsetzung von „Die Passion Christi“, in der es um das Leben des Messias nach Leidensweg und Kreuzigung gehen soll. Gibson, der Auferstandene? Symbolträchtiger für seine eigene Biografie geht es wohl kaum.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 16.09.2022 um 21:45 Uhr auf arte.