Australien (3/5)

Im Land der Wombats

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Der Süden Australiens steckt voller Gegensätze: Die Kalksteinklippen der Zwölf Apostel an der Küste ziehen viele Touristen an, auf den Wellen des südlichen Ozeans reiten Surfer und Brillenpelikane. Doch weiter landeinwärts herrschen oft gnadenlose Hitze und Trockenheit.
Selbst Überlebenskünstler wie die Wombats geraten in den Sommermonaten an ihre Grenzen. Während tagsüber heißer Wind über das karge Inland fegt, ruht er friedlich im selbst gebuddelten Reich unter Tage: Mit seinem gedrungenen Körper, den kräftigen kurzen Beinen und dem flachen Kopf gehört der Wombat zu den besten Baumeistern der Natur: Bis zu fünf Meter tief gräbt er sich in die Erde und legt bis zu 30 Meter lange Tunnelsysteme an. Die Wombats haben einen Beutel, der nach hinten offen ist, damit dem Nachwuchs darin keine Erde in die Augen rieselt. Die Tiere sind Einzelgänger und kommen mit extrem wenig Wasser aus. Doch die glühenden Sommer in Südaustralien machen selbst ihnen zu schaffen, vor allem, wenn sie mit eingeschleppten europäischen Kaninchen um die letzten Gräser konkurrieren. Je länger die Trockenzeit andauert, umso gefährlicher wird die Situation für die Beuteltiere.
Im Süden Australiens leben weitere skurrile Tiere wie die Tannenzapfenechse – ihren Namen verdankt sie ihren großen Schuppen, die den ganzen Körper bedecken. Die Echse speichert Fett für schlechte Zeiten in ihrem Schwanz – der noch einen weiteren Zweck erfüllt: Der Schwanz ist beinahe so breit und dick wie der Kopf des Tieres. So können Feinde schwer erkennen, wo bei der Echse vorne und wo hinten ist. Packt ein Angreifer aus Versehen ihren Schwanz, bricht der einfach ab und die Tannenzapfenechse kann flüchten.
Eine weitere Spezialität des roten Kontinents sind Bulldoggenameisen: Sie werden mehrere Zentimeter groß und haben - anders als die meisten heute lebenden Ameisen – einen Giftstachel. Außerdem besitzen sie kräftige Kiefer, mit denen sie sich alles schnappen, was sie erwischen können. Mit dem Stachel wird die Beute gelähmt und dann in den Ameisenbau geschleppt - für unvorsichtige Insekten gibt es kein Entkommen.
Der Film "Im Land der Wombats" ist eine Folge der fünfteiligen "Australien"-Naturfilmreihe. Die erfahrenen Tierfilmer Klaus Weißmann und Rolf Sziringer bereisten den Kontinent viele Monate lang, um eindrucksvolle Aufnahmen und Tiergeschichten einzufangen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 07.09.2022 um 03:15 Uhr auf Das Erste.