#dreckshure

Belgien 2021

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die Dokumentation zeigt anhand zahlreicher Beispiele von Hasskommentaren das ganze Ausmaß des Frauenhasses und geschlechtsspezifischer Gewalt, die im Internet mehr oder weniger ungestraft ausgeübt wird. Sie geht der Frage nach, warum die Unterdrückung von Minderheiten im Internet auf fruchtbaren Boden fällt und wer die Profiteure sind. In der Dokumentation kommen Frauen aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichsten Lebenswelten zu Wort.
Florence Hainaut und Myriam Leroy arbeiten als Journalistinnen und Autorinnen. Seit ihren ersten Auftritten in den Medien haben sie lernen müssen, mit der täglichen Belästigung und Einschüchterung durch Stalker und Internettrolle zu leben. Seit über 15 Jahren ertragen sie, was ihnen lange als die Schattenseite ihrer Tätigkeit und unvermeidliches Berufsrisiko verkauft wurde. Wer nicht mit Bedrohungen, persönlichen Angriffen und Beleidigungen umgehen könne, so hieß es, der müsse eben den Beruf wechseln - oder sich zumindest unauffälliger verhalten und über weniger kontroverse Themen berichten. Florence Hainaut und Myriam Leroy sind bei weitem keine Einzelfälle. Sobald Frauen - ganz gleich, wo auf der Welt - sich außerhalb der traditionellen Geschlechterrollen bewegen, werden sie dafür angefeindet.
Frauenfeindliche Gewalt, wie sie heute auch in den digitalen Medien und sozialen Netzwerken grassiert, zielt darauf ab, Frauen aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen. Trotz der teilweise schwerwiegenden Auswirkungen auf das Leben der Opfer stößt das Phänomen immer noch auf Gleichgültigkeit und strafrechtliche Konsequenzen bleiben in den meisten Fällen aus.
Reihe "MenschenLeben - Der Dokumentarfilm-Sommer auf ARTE".
Menschliche Grundbedürfnisse und gesellschaftliche Verwerfungen stehen im Mittelpunkt unseres 18-teiligen Kaleidoskops. Zeigen, was wirklich in unserer Gesellschaft geschieht und dabei auch positive Lösungen porträtieren, das möchte unsere Reihe "MenschenLeben" von Italien über Frankreich, Belgien, Nordirland bis nach Deutschland. Sex, Gesundheit, ökonomischer und politischer Druck, Bildung und Familie sowie das Netz stehen im Mittelpunkt. Und immer geht es um die eine entscheidende Frage, was die Würde des Menschen ausmacht. 13 Filmemacherinnen und sieben Filmemacher geben darauf ihre ganz eigene Antwort in unserem Schwerpunkt.
Noch immer ist unser Leben von der Pandemie gekennzeichnet und der Krieg in der Ukraine bestimmt das aktuelle Geschehen. Doch auch darüber hinaus befindet sich die Gesellschaft in ständigem Wandel. Jeder von uns wird mit Themen und Ereignissen konfrontiert, die unseren Alltag prägen. Ein Grund für ARTE sich auch individuellen Geschichten und intimen Themen zuzuwenden, die unsere Gesellschaft bewegen.
Die Doku-Reihe "MenschenLeben" erzählt unverblümt von Menschen, die sich großen Herausforderungen der Gegenwart stellen, Grenzen überschreiten, Probleme bewältigen. Die Filme thematisieren die Sexualität von Jugendlichen („Die Lust am Vorspiel“) oder porträtieren Menschen, die ein Leben ohne Sex führen („No Sex“). Zudem geht es um Sterbehilfe und das Recht auf den selbstbestimmten Tod („Letzte Worte“).
Außerdem: Was bedeutet es Haushaltshilfe zu sein und trotz niedrigem Lohn die Verantwortung zu übernehmen, kranke alte Menschen zuhause zu pflegen? Damit befasst sich der Film "Haushaltshilfe - Kein Job wie jeder andere".
In einer Schule in Belfast wiederum greift der Direktor auf Platos Philosophie zurück, um der Gewalt die Stirn zu bieten, und ist dabei sehr erfolgreich "Die kleinen Schüler von Plato". "Spuren und Wunden der NSU-Morde" erzählt nach den Enthüllungen der NSU-Morde an acht Menschen mit türkischen Wurzeln nicht nur von einer Tragödie für die betroffenen türkischen Familien, sondern auch für eine ganze Generation türkischer Migranten in Deutschland, die Deutschland als ihre Heimat sehen.
Halimata, 38 Jahre alt, geboren in Frankreich, wurde mit fünf Jahren beschnitten. Ein Dokumentarfilm schildert, wie die junge Frau zur "Kämpferin gegen Beschneidung" geworden ist. In "Was wird aus meinem erwachsenen Kind?" geht es um ein ganz besonderes Heim in Frankreich, in dem zunehmend betagte Eltern gemeinsam mit ihren erwachsenen Kindern mit Behinderungen leben. Auf diese Weise können die Eltern sicher sein, dass ihre Kinder auch nach ihrem Tod weiterhin gut betreut werden.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 27.07.2022 um 21:50 Uhr auf arte.