Leschs Kosmos

Die Macht von Ritualen: Richtschnur oder Risiko?

30min, Deutschland 2019
Quelle: Pressebild (tvdirekt)
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Rituale gibt es in allen Kulturen. Mit Ritualen lassen sich Gesellschaften lenken und instrumentalisieren. Ist uns rituelles Verhalten angeboren? Harald Lesch ergründet die Folgen.

Rituale sind gesellschaftlicher Kitt und mitunter sogar lebensgefährlich. Forscher entschlüsseln ihren Ursprung. Sie finden Hinweise auf rituelles Verhalten schon bei unseren Urahnen. Tief im Menschen verwurzelt, stoßen Forscher auf Parallelen zu Zwangsstörungen.

Überall auf der Welt gibt es Beerdigungsrituale. Tatsächlich weisen Studien darauf hin, dass sie das Gehirn von Trauernden verändern können. Rituelle Bestattungen gibt es vermutlich schon seit 100 000 Jahren. Neue Funde bringen ein Paradigma ins Wanken. Aufgrund von Höhlenmalereien und Figurenfunden glaubten Forscher lange, es hätte eine Art kulturellen Urknall gegeben, als der Homo sapiens in Europa einwanderte. Die Wurzeln von Ritualen reichen aber vermutlich noch viel weiter in die Vergangenheit zurück. Auch bei Tieren beobachten Forscher rituelles Verhalten. So scheinen Elefanten zu trauern, Vögel zeigen erstaunlich komplexe Balztänze, und Schimpansen schichten rätselhafte Steinhaufen auf.

Rituelle Handlungen folgen bestimmten Mustern, von denen nicht abgewichen werden darf. Sie sind in der Regel aufwendige Handlungsabläufe - und das hat einen Grund. Forscher haben bei Menschen nachgewiesen, dass manche Rituale den Herzschlag auf ungewöhnliche Weise verändern. Rituale beeinflussen unsere Hormone und unser Denken. Auch über die Wirkung von synchronem Verhalten, das bei vielen Ritualen eine Rolle spielt, gewinnt die Wissenschaft neue Erkenntnisse.

In dieser Folge von "Leschs Kosmos" ergründet Harald Lesch die wissenschaftlich nachgewiesenen Effekte von Ritualen auf den Menschen und die daraus resultierenden positiven wie negativen Folgen.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 02.08.2022 um 13:40 Uhr auf ZDFinfo.