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Menschen am Rande der Welt - Grönland

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Auf Grönland, kurz vor dem offenen Nordpolarmeer, gibt es einen letzten Zufluchtsort: Oqaatsut mit 40 Häusern, 50 Menschen, kein fließendes Wasser, keine Autos, dafür Meerblick für alle. Wer nach Oqaatsut im Westen Grönlands will, muss erst einmal 4.000 Kilometer durch die Luft reisen und dann aufs Meer gehen. Je nach Eisgang können die letzten Seemeilen die längste Zeit in Anspruch nehmen, vorbei an Eisbergen in allen Farben und Formationen. Hier misst man die Zeit nach den Jahreszeiten, nicht nach der Uhr. Wann man ankommt, weiß man nicht. Imaqa, sagen die Inuit, das heißt vielleicht. Tilmann Bünz und sein Team haben sich auf das Ungewisse dieser Reise eingelassen, haben auf Schiffe und Schlittengespanne, auf Flugzeuge, feste Verabredungen und das Ende eines Sturms gewartet.
Am Ende durften sie der Bürgermeisterin Annemarie über die Schulter schauen, wie sie ihrer Tochter Mia die Tracht fürs Leben bestickt. Und beim dänischen Lehrer Harald konnten sie zum neuesten Dorfklatsch Sahnetorte und Hering essen. Sie haben erfahren, wie Trinkwasser schmeckt, das von Eisbergen stammt, und sie wissen jetzt, warum die Inuit bei Schlittenrennen immer die Nase vorn haben und ihre Hunde selten streicheln.
Doch Grönland hat auch einen grünen Süden. Dort wachsen kleine Bäume und Schafe futtern sich durch den Sommer. Auf einer dreitägigen Seefahrt mit dem Versorgungsschiff entlang der Küste gelangt man dorthin, im Slalom um die Eisberge. Igaliku hat gut 30 Einwohner und eine tausendjährige Geschichte in arktischer Landwirtschaft mit Melkschemeln aus Wirbelknochen vom Wal. Die Inuit-Familie Egede lebt von und mit ihren 600 Schafen. Der Gärtner Ola Poulsen hegt und pflegt dort die ersten Erdbeeren des Landes.
Film von Tilmann Bünz

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 04.07.2022 um 20:15 Uhr auf ARD alpha.