Die Prärie

Rückkehr der Wildnis

Quelle: ARD-Pressebild
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Die weiten Grasebenen Nordamerikas erstrecken sich über eine Million Quadratkilometer von Nebraska im Süden der USA bis nach Saskatchewan in Kanada. Große Bereiche sind heute Agrargebiet. Singvögel finden heute nur noch an wenigen Orten ideale Bedingungen für ihre Nistplätze. Ornithologe Trevor Herriot nimmt jedes Jahr in den wenigen verbliebenen Wildnis-Oasen Zählungen von Singvögeln vor - mit erschreckendem Ergebnis: die Populationen der Singvogelarten der Prärie weisen den stärksten Rückgang in ganz Nordamerika auf.
Der Wildbiologe Mike Verhage und sein Team widmen sich dem Schutz der Gabelböcke. Früher zogen Gabelbock-Herden ungehindert über die Prärie, folgten dem besten Futterangebot. Heute durchschneiden die Zäune riesiger Rinderfarmen diese angestammten Wanderrouten. Viele Tiere verletzen sich und verenden an den Stacheldrahtzäunen.Die Familie von Rancher Miles Anderson betreibt eine riesige Rinderfarm im Süden von Saskatchewan. In direkter Nachbarschaft der Farm liegt der Grassland National Park. Die Bedürfnisse seiner Rinder sind ihm wichtig, doch ebenso übernimmt der Rancher Verantwortung für den Schutz der klassischen Tierarten, wie Bison, Beifußhuhn, Grizzly und Gabelbock. Zwischen seinem Farmland und dem Nationalpark gibt es "offene" Grenzzäune. Damit trägt er wesentlich zum Erhalt bedrohter Tiere bei.
Die Ökologen Dale Gross und Hannah Hilger dokumentieren seit Jahren die Wechselwirkung von Bison und Grasvegetation. Überall dort, wo der Bison zurückgekehrt ist, ist auch das Ökosystem Prärie im Gleichgewicht. Circa 20.000 Bisons ziehen heute wieder über das Grasland. Kostbare Wildnis-Inseln innerhalb des besiedelten oder als Weide- und Agrarfläche genützten Landes erinnern an die klassische Prärie aus der Zeit des Wilden Westens, deren Pracht es für die Zukunft zu bewahren gilt.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 24.05.2022 um 16:10 Uhr auf arte.