Die Urwald-Hebammen Kolumbiens

Deutschland 2020

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Pacha, Manuela und Keyla eint bei allen Unterschieden ihr Engagement für Frauen und Kinder in Kolumbien. Die drei Urwald-Hebammen nehmen weite und gefährliche Wege auf sich, um werdende Mütter in den abgelegenen Dörfern des kolumbianischen Regenwaldes während Schwangerschaft und Geburt zu unterstützen. Eine ärztliche Versorgung gibt es in dieser armen Region für die Schwangeren in der Regel nicht.
Das Departamento del Chocó im Nordwesten Kolumbiens liegt zwischen Pazifik und Anden. Die Bevölkerung ist überwiegend afrokolumbianisch, es gibt aber auch indigene Stämme. Die meisten Menschen leben abgeschieden im tiefen Dschungel. Die Frauen bringen ihre Kinder zu Hause zur Welt. In der Schwangerschaft wären sie vollkommen auf sich allein gestellt, würden ihnen nicht mutige Frauen und Männer zur Seite stehen, die sich seit Generationen für sie einsetzen.
Die Dokumentation begleitet drei solcher Urwald-Hebammen: Die 57-jährige Pacha gilt als die erfahrenste unter ihnen. Ihre Medizin stellt sie aus dem, was die Natur ihr bietet, selbst her. Trotz aller Erfahrung erlebt auch sie immer wieder Überraschungen. Die 28-jährige Nachwuchshebamme Keyla lernt das traditionelle Handwerk seit sechs Monaten. Sie geht vier Stunden durch den Regenwald, um zum ersten Mal allein eine schwangere indigene Frau zu untersuchen. Manuela ist ausgebildete Krankenschwester. Sie kämpft für die staatliche und gesellschaftliche Anerkennung der Urwald-Hebammen. Sie möchte sie mit den Vorteilen moderner Medizin vertraut machen, aber auch dafür sorgen, dass das alte Wissen der Frauen weiterlebt.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 29.05.2022 um 13:45 Uhr auf SR.