Der Traum von der neuen Welt

Der Erste Weltkrieg hat den Aufstieg der USA zur Weltmacht besiegelt. Das Land will keine Millionen Einwanderer mehr: Der Kongress beschließt im Jahr 1921, die Zahl der Zuwanderer auf 70.000 pro Jahr zu begrenzen. In der Vergangenheit waren von Jahr zu Jahr mehr Einwanderer gekommen. Die Spitze wurde im Jahr 1907 mit mehr als 1,2 Millionen Menschen erreicht. Für die US-Regierung war es an der Zeit, dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben. Die Weltwirtschaftskrise verstärkte diesen Willen zur Abgrenzung weiter. Für die Beamten der Einwanderungsbehörde auf der zentralen Kontrollstation auf Ellis Island bedeutet dies verschärfte Einreisekontrollen und damit einhergehend ein kompliziertes Testverfahren: Intelligenz, körperliche Unversehrtheit, ein gültiger Pass und das nötige Kleingeld, um die Einreisegebühr zahlen zu können - das sind von nun an nicht mehr die einzigen Kriterien: Arbeitssuchende, die in Europa von amerikanischen Firmen mit Dumpinglöhnen nach Amerika gelockt werden, dürfen nicht mehr durchgelassen werden. Zwischen 1840 und 1939 verlassen 55 Millionen Menschen Europa. Doch spätestens mit der Weltwirtschaftskrise ist der Traum von der Neuen Welt ausgeträumt. Der Politiker Fiorello La Guardia kämpfte gegen die Einführung von Quoten, die die Einwanderung beschränken sollen. Audrey Miller musste wie viele britische Unterschichtskinder unfreiwillig nach Kanada auswandern. Der Kapitän Gustav Schröder hat durch zähe Verhandlungen das Leben vieler jüdischer Flüchtlinge gerettet. Und gegen harte Widerstände und unter größten Opfern gelang es der jüdischen Kinderärztin Hertha Nathorff, in der Neuen Welt ein bescheidenes Auskommen zu finden.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 20.05.2022 um 05:10 Uhr auf ServusTV.