Rabbi Wolff

Deutschland 2016

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

1927 in einer jüdisch-orthodoxen Familie in Berlin geboren, lebt Willy Wolff ab seinem zwölften Lebensjahr in England. Bevor er mit über 50 Jahren Rabbiner wurde, war Willy Wolff Journalist. Als politischer Korrespondent verschiedener englischer Tageszeitungen begleitete er drei Jahrzehnte Weltpolitik aus nächster Nähe. So reiste er mit dem britischen Außenminister nach China, in die Sowjetunion oder traf sich mit den Regierungschefs aus ganz Europa. Dieses Leben gab er auf für seinen Traum: Rabbiner zu werden. Als Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern betreute Willy Wolff die jüdischen Gemeinden in Schwerin und Rostock, aber blieb in einem kleinen Haus bei London wohnen. Oder er war unterwegs zu einer Hochzeit in Mailand, zu einem Ausflug nach Wien oder zu den regelmäßig tagenden Rabbinerkonferenzen irgendwo in Deutschland.
Rabbi Wolff war nicht nur unterhaltsam, er öffnete Türen. Mit Witz und Charme gibt er in der Dokumentation Einblick in die Welt des Judentums. Höhepunkte im Jahr waren für ihn das königliche Pferderennen von Ascot, das Weihnachtssingen in der Schlosskirche von Windsor und das Neujahrsfasten in Bad Pyrmont.
Willy Wolff führte ein Jetset-Leben, das er sich eigentlich nicht leisten konnte. Der Umgang mit Geld zählte nicht zu seinen Stärken.
Der Dokumentarfilm über Willy Wolff ist nicht nur das Porträt einer bezaubernden Persönlichkeit, es ist auch eine Reise zu uns selbst, inspirierend und sehr unterhaltsam.
Film von Britta Wauer

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 26.01.2022 um 22:45 Uhr auf BR.