Erbe der Menschheit

Auschwitz, Polen

Film von Frank Hertweck
15min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Auschwitz - ein Ort in Polen, zwischen Kattowitz und Krakau gelegen. Und zugleich ein Synonym für das größte aller Verbrechen: die Ermordung der europäischen Juden.

Auschwitz markiert einen Zivilisationsbruch. Es erinnert daran, dass mitten im 20. Jahrhundert die Deutschen fähig waren zu einem singulären Verbrechen, dem über fünf Millionen Juden zum Opfer fielen. Der Film zitiert und montiert Aussagen der Prozesse von 1964.

Auschwitz steht stellvertretend für alle deutschen Vernichtungslager. Dort starben 1,5 Millionen Menschen. Auschwitz - das lässt sich nicht zeigen. Darum wurde dieser Name umstellt mit der Wiederholung der immer gleichen medialen Bilder. Wer kennt sie nicht, die Aufnahmen, die nach der Befreiung gedreht wurden, die Kinder, die den Kameras ihre eintätowierten Nummern zeigen, die Bilder der Krematorien, der Zyklon-B Dosen.

Heute ist Auschwitz eine viel besuchte Gedenkstätte, ein Ort der Erinnerung. Er trägt die Bürde der Mordtat. Er ist ein Museum - mit allen Problemen: Wie lässt sich das Unvorstellbare museal repräsentieren? Mit Bergen von Schuhen, mit aufgehäuften Haaren, mit den Koffern, auf denen die Namen derer stehen, die dann in die Gaskammern getrieben wurden?

Der Film "Auschwitz" aus der Reihe "Erbe der Menschheit" beginnt in der Gegenwart, er zeigt die museale Wirklichkeit durch die Blicke der Besucher. Und er endet damit, dass er die bekannten Fernsehbilder zitiert, ohne sie vollständig zu zeigen. Sie werden gebrochen an den Ruinen der Krematorien in Birkenau. Er versucht dem Stammlager Auschwitz und dem Ort der Vernichtung Birkenau gerecht zu werden, indem er sich ganz auf diese Orte konzentriert, um gleichsam durch sie hindurchzuschauen. Der Film verzichtet auf jeden Kommentar.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 26.01.2022 um 21:45 Uhr auf 3sat.