Die Leopardin

Deutschland 2020

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Wenige Tiere können es mit der Eleganz von Leoparden aufnehmen. Selten sieht man die vorsichtigen und extrem scheuen Raubkatzen länger als ein paar Sekunden in freier Wildbahn. Ausgiebiger kann man sie höchsten beobachten, wenn sie schlafend auf einem Baum rasten und sich von der meist nächtlichen Jagd erholen. In der nördlichen Serengeti gelang es jedoch, erstaunliche Einblicke in das Sozialleben und die Jagdtaktik der lauernden Jäger mit der Kamera festzuhalten.
Eine Leopardin ist dazu übergegangen, am helllichten Tag zu jagen. Ihre Heimat entlang des Bachbetts des Olare Orok bietet alles, was eine Mutter braucht, um sich und ihren Nachwuchs über die Runden zu bringen: pittoreske Felsen und dichten Busch, eine Landschaft, in der die Raubkatze in Sekunden verschwinden kann, um sich an potenzielle Beute heranzuschleichen. Am Bach sind das vor allem Warzenschweine. Wenn die Leopardin ein Ferkel gepackt hat, muss sie sich schnellstmöglich auf einen Baum retten, um den Angriffen der wütenden Warzenschweinmütter zu entkommen, die mit ihren scharfen Hauern nicht ungefährlich sind. Daneben versucht das Weibchen auch Thomson-Gazellen und Impalas am Buschrand zu fangen, beides keine leichte Aufgabe, wenn man noch einen halbstarken Sohn im Schlepptau hat. Konkurrenten wie Hyänen und Löwen machen ihr das Leben schwer.
Wenn nach eineinhalb Jahren das Weibchen wieder paarungsbereit ist, bedeutet das für ihren Sohn, dass seine Tage an der Seite der Mutter gezählt sind. Der Halbstarke wird dann auf sich selbst gestellt sein und hoffentlich in der Savanne Afrikas überleben.
Tierfilmer Reinhard Radke kennt Afrika wie kaum ein anderer und hat während seiner Dreharbeiten faszinierende und teilweise unbekannte Verhaltensweisen in einzigartige Geschichten gebannt. Seine Dokumentation ist das intime Porträt einer außergewöhnlichen Leopardin, deren Schicksal er über zwei Jahre mit der Kamera verfolgen konnte.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 18.12.2021 um 21:45 Uhr auf arte.