Eine jüdische Biographie - Richard Bermann erinnert sich

Richard Bermann erinnert sich

Fast ein Vierteljahrhundert hat Richard Bermann die Synagogengemeinde im Saarland geführt. Zu seinem 80. Geburtstag sendet der Saarländische Rundfunk ein Porträt. Der 30-minütige Dokumentarfilm erzählt eine außergewöhnliche Lebensgeschichte: Richard Bermann wurde in Frankreich geboren, denn seine Eltern ahnten nach der Saarabstimmung 1935, wie gefährlich das Leben unter den Nationalsozialisten für sie werden würde. Mit seiner Mutter kam er in das Lager Gurs. Auf dem Transport in ein Vernichtungslager konnten sie fliehen. Einige Jahre lebten sie versteckt in Südfrankreich. Nach dem Krieg kehrte die Familie in das Saarland zurück - und musste erfahren, dass fast alle Verwandten in Auschwitz ermordet worden waren. Richard Bermann wurde zu einem unerschrockenen Mahner und Kämpfer gegen Antisemitismus, aber auch zu einem Versöhner. Er hat die Erinnerungsarbeit zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Über viele Jahrzehnte hat er sich für das namentliche Gedenken der ermordeten saarländischen Jüdinnen und Juden eingesetzt. Mit großer Sorge schaut er auf den wieder erstarkenden Antisemitismus in Deutschland. Nur eine entschlossene staatliche Politik gegen Hass und Antisemitismus und der permanente Dialog von Jüdinnen und Juden und NichtJuden sind für ihn der Weg der Zukunft.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 21.12.2021 um 18:50 Uhr auf SR.