Prototyp Mann - Der große Irrtum der Medizin?

Großbritannien 2020

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Statistiken zufolge leben Männer auf der ganzen Welt durchschnittlich vier Jahre kürzer als Frauen. Sie bekommen zum Beispiel häufiger Krebs oder Diabetes und sind öfter von Virusinfektionen betroffen. Lange Zeit führte man diese Unterschiede vor allem auf den Lebensstil zurück. Aber jüngere Forschungsergebnisse und Daten aus der Covid-19-Pandemie deuten darauf hin, dass neben der Lebensweise auch das Geschlecht eine Rolle spielt.
Dennoch werden bis heute bestimmte Bereiche der Frauengesundheit von der Medizin vernachlässigt, weil nicht genügend frauenspezifische Daten vorliegen. Über Jahrzehnte wurden Medikamente ausschließlich an männlichen Labortieren, männlichen Zellen und männlichen Probanden getestet. Frauen wurden und werden oft von Arzneimitteltests ausgeschlossen, weil hormonelle Schwankungen möglicherweise die Ergebnisse verzerren könnten, so die Befürchtung. In den Fällen, in denen die Daten von Frauen Berücksichtigung finden, werden diese dann jedoch meistens mit denen männlicher Studienteilnehmer zusammen analysiert. Dies verwässert geschlechtsspezifische Unterschiede und verhindert die Möglichkeit, gezielt Krankheiten und Behandlungsmethoden zu untersuchen, die vor allem Frauen betreffen.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geben Einblick in die aktuelle Forschung - die Fakten über die Bedeutung des biologischen Geschlechts für die Medizin sind verblüffend.
Film von Suemay Oram

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 28.11.2021 um 06:55 Uhr auf arte.