Kanada - Literatur im Aufbruch

Wasser

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Eden Robinson ist Angehörige der Heiltsuk und Haisla First Nations und lebt in Kitamaat Village, einem Dorf eingebettet in die Berge rund um den Douglas-Kanal, im Herzen des Haisla-Territoriums. Die Landschaft ist unwegsam, das Meer ihre Heimat und Thema ihrer Bücher. Uralte Fabelwesen werden lebendig. In Edens Romanen geht es um die Gegenwart der zukünftigen Generation, Industrie und Arbeitsplätze oder den Schutz des Landes und des Meeres. Eden Robinson ist preisgekrönte Autorin von sechs Büchern, die verfilmt und in mehrere Sprachen übersetzt wurden.
Aviaq Johnston ist Inuk. Sie lebt in Iqaluit, der Hauptstadt von Nunavut, einem der nördlichen Territorien Kanadas. Das Meer, das hier die meiste Zeit des Jahres zugefroren ist, hatte schon immer eine grundlegende Bedeutung für die Inuit. Aviaq verspürt eine tiefe Verbundenheit zu dieser unerbittlichen Landschaft. "Unsere Geschichte und Kulturen sind oft stereotypisiert und verächtlich dargestellt worden." Aviaq Johnston ist die jüngste Autorin der Dokumentationsreihe, hat aber bereits zwei Romane und zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht und war in der engeren Auswahl für Kanadas größten Literaturpreis, den Governor General's Literary Award.
Catherine Hernandez lebt in Toronto, am Ufer des Ontario-Sees. Ihre Familie kam kurz vor ihrer Geburt von den Philippinen nach Kanada. Sie wohnt in Scarborough, einem einkommensschwachen Stadtteil. "Kanada ist sehr gut darin, sich als eine Nation zu vermarkten, die tolerant, vielfältig, nett und respektvoll ist", sagt sie, "wir haben aber eine sehr lange Geschichte des Völkermordes an der indigenen Bevölkerung und Rassismus gegen schwarze Menschen." Catherine bekämpft Diskriminierung und würdigt in ihren Büchern unterdrückte und queere Communitys. Catherine Hernandez‘ zweiter Roman wird diesen Herbst veröffentlicht. Sie ist Kinderbuch- und Theaterautorin und gefeierte Dramaturgin.
Kanada - endlos und menschenleer, romantisch verklärt als ungezähmt und unberührt. Der Vierteiler „Kanada - Literatur im Aufbruch” entdeckt das Land aus dem Blickwinkel seiner Literaturschaffenden, die intensiv mit dem Selbstverständnis ihres Landes ringen und damit eines der facettenreichsten und spannendsten Kapitel der Weltliteratur aufgeschlagen haben. Die Urelemente Kanadas weisen ihnen dabei den Weg. „Wald“, „Stein“, „Wasser“ und „Licht“ - diese vier Episoden zeigen tiefe Einsichten in die zeitgenössische kanadische Literatur.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 31.10.2021 um 11:55 Uhr auf arte.