Im Kielwasser des Odysseus mit Sylvain Tesson

Die ewige Wiederkehr

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Im Mittelpunkt der letzten Folge stehen zwei Frauengestalten der Odyssee: Kalypso und Nausikaa. Um diese Episode der Odyssee zu ergründen, hat Sylvain Andrea Marcolongo auf sein Schiff eingeladen. Sie ist Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der altgriechischen Sprache und Kultur. Ihr kürzlich erschienenes Buch über die griechische Sprache ist ein Welterfolg und hat sie einem breiten Publikum bekannt gemacht.
Sie sieht eine Verbindung zwischen Kalypsos Persönlichkeit und der Etymologie ihres Namens. Der Name Kalypso kommt vom griechischen Verb "Kalupte", "verstecken". Odysseus lebt sieben Jahre lang versteckt bei Kalypso. Anschließend dreht sich das Gespräch mit der Sprachwissenschaftlerin um die Episode auf der Insel der Phaiaken: Odysseus erreicht sie, nachdem er Kalypso verlassen und einen neuerlichen, von Poseidon entfachten Sturm überlebt hat. Er landet bewusstlos an einem Strand. Hier findet ihn eine junge Frau namens Nausikaa. Die junge Prinzessin verliebt sich in ihn, lässt ihn jedoch wieder ziehen, da ihre Beziehung keine Zukunft hätte.
Dann sticht Sylvain erneut in See, diesmal mit Kurs auf die albanische Küste, an der in der Antike die Illyrer lebten. Begleitet wird er bei seinem Landgang von der Reiseführerin und Übersetzerin Bora Xhaferaj, die sich leidenschaftlich für die Geschichte ihres Landes interessiert. Im Dorf Pilur lernen Sylvain und Bora uralte Traditionen der Illyrer kennen.
In Begleitung Archäologen Pascal Simon bricht Sylvain schließlich zur letzten Etappe seiner Reise auf. Begeistert zeigt Simon ihm Odysseus' Heimatinsel Ithaka. In der kleinen Bucht von Polis sprechen die beiden über die Loisos-Höhle und die Dreifüße, die Odysseus darin zurückgelassen hat. Dreifüße waren sehr kostbare Kultobjekte. Sie enthielten oft Opfergaben für Götter, Könige oder Helden. Sie waren Teil des Schatzes, den Odysseus vom Phaiakenkönig Alkinoos geschenkt bekommen hat. Fotimi Couvaras hat diesen einzigartigen Schatz des Odysseus mehrere Jahrzehnte lang in einem kleinen Museum gehütet. Am Ende geht es schließlich zum Schauplatz des dramatischen Finales der Odyssee: zum Palast des Odysseus. Mit den Abenteuern des Helden von Troja endet hier an der Küste von Ithaka auch Sylvains Reise. Dokumentationsreihe Frankreich 2017
Von Troja bis Ithaka: Mit einem Segelboot begeben der Regisseur Christophe Raylat und der französische Schriftsteller Sylvain Tesson auf Odysseus' Spuren. Sie orientieren sich bei ihrer Reise so genau wie möglich an Homers Epos und lassen an jeder ihrer Stationen die mythologischen Gestalten noch einmal lebendig werden.
Dabei begegnen sie auch den Nachfahren des antiken Helden: Fischern, Seeleuten, Archäologen, Insel- und Küstenbewohnern. Mit seiner sehr persönlichen Sicht auf die Gründungsmythen unserer Kultur, kulturellem Hintergrundwissen und viel Fantasie nimmt Sylvain Tesson den Zuschauer mit auf ein geografisches, historisches und poetisches Abenteuer im Mittelmeer.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 18.09.2021 um 02:45 Uhr auf arte.