Vernichtet

Eine Familiengeschichte aus dem Holocaust

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Glambeck im Löwenberger Land ist ein typisches, hübsches Brandenburger Dorf, mit einer Kirche und einem Storch auf dem Kirchdach. Hier lebte Rosa Labe mit ihren Kindern. Früh verwitwet, führte sie einen Kolonialwarenladen. Ihr Sohn Paul arbeitete bei einem Bauern als Knecht, Dora und Theo gingen in die Dorfschule. Eine Schulfreundin erinnert sich, wie am Abend des 9. November 1938 die Habseligkeiten der Familie Labe auf dem Dorfplatz brannten. Schritt für Schritt kann man das an ihr verübte Verbrechen rekonstruieren. Beginnt man zu suchen, öffnet sich der Blick in den Abgrund: Es gibt Akten. Verwaltungsakt und Gewaltakt gehen Hand in Hand. Und Beschreibungen Überlebender. Parallele Leidensgeschichten. Der Film folgt den Schritten der Vernichtung, vom scheinbar Harmlosen zum nicht mehr Fassbaren.
So führt auch von Glambeck, einem Ort mit Kirche und Klapperstorch, der Weg an die Orte des Holocaust. Auschwitz. Aber auch Kaunas und Treblinka. Ebenso Bielefeld, Berlin Grunewald, Neuendorf im Sande und ein Ort mit dem Märchennamen Schniebinchen. Auschwitz ist überall.
Filmemacher Andreas Christoph Schmidt erhielt für seine Spurensuche nach Familie Labe 2021 den Grimme Preis.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 25.08.2021 um 23:45 Uhr auf RBB.