makro: Das Hühner-Dilemma

Zwischen Tierwohl und Preisschlacht
Film von Kristin Siebert
29min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Zehn Cent ist das Leben eines Masthuhns wert: erschreckend wenig. Daher müssen viele Mäster immer mehr Küken in die Ställe setzen – zur Einkommenssicherung. Doch welche Folgen hat das?

Das globale Geschäft mit den Masthühnern - wie lässt sich das Hühner-Dilemma durchbrechen? "makro" geht dieser Frage nach.

Allein in Deutschland werden rund 620 Millionen Masthühner pro Jahr produziert. Konsumenten hierzulande bevorzugen Hühnerbrüste. Die Hühnerreste gehen in den Export - und vernichten vor Ort lokale Erzeugermärkte und bäuerliche Existenzen. So wie in Südafrika.

Auch wenn es Spottpreise sind: Der Export nach Subsahara-Afrika bringt europäischen Vermarkter immer noch Milliarden Euro. Vielen afrikanischen Produzenten aber nimmt dies die Möglichkeit zu wachsen oder gar weiter zu bestehen. In Südafrika musste 2019 knapp die Hälfte aller örtlichen Hühnermäster aufgeben. Mit entsprechenden sozialen Folgen.

Wie ließe sich der Hühnerteile-Export verringern? Warum gelingt es nicht, auch bei uns das komplette Masthuhn zu verwerten? So wie einige Küchenchefs mit gutem Beispiel vorangehen und Gerichte anbieten, bei denen von der Keule bis zur Karkasse alles im Kochtopf landet. Vielleicht kann eine niederländische Fernsehkampagne zum Vorbild werden: Wer ein billiges "Qualhuhn" anbiete, müsse sich schämen, so lautete die Botschaft. Tatsächlich: Der gesamte Handel nahm das Billighuhn aus der Theke, und die Verbraucher griffen plötzlich tiefer in die Tasche, um "gute" Hühnchen zu kaufen.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 14.09.2021 um 22:27 Uhr auf 3sat.

14.09.2021
22:27
Art:Dokumentation
Kategorie:Wirtschaft
Themenbereich:Wirtschaft
Erstsendung: 3sat