Mielke und die Mauer - Innenansichten der Staatssicherheit

Quelle: ARD-Pressebild
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Der Mauerbau - ein Glücksfall für Erich Mielke und seinen DDR-Staatssicherheitsdienst. Schließlich war die Mauer Garant für seine Macht und zugleich sein Lebenselixier. Zehntausende von Stasi-Mitarbeitern hatten vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 einen entscheidenden Auftrag: Die Mauer für die eigene Bevölkerung unantastbar, unüberwindbar und unangreifbar zu machen. Die Dokumentation "Mielke und die Mauer" erzählt die Geschichte einer symbiotischen Beziehung aus einer Innenperspektive, aus der Sicht der MfS-Mitarbeiter und ihrer Führung. Sie gewährt Einblicke in die Mentalitäten und Motivationen der DDR-Geheimdienstler.


Die Mauer war Fundament und Bollwerk des MfS. Sie war für den Geheimdienst existenziell, aber ohne die Staatssicherheit war die Mauer wiederum nur hässlicher Beton. Die Dokumentation "Mielke und die Mauer" erzählt die Geschichte einer symbiotischen Beziehung aus einer Innenperspektive, aus der Sicht der MfS-Mitarbeiter und ihrer Führung. Sie gewährt Einblicke in die Mentalitäten und Motivationen der DDR-Geheimdienstler. Wie gingen sie um mit dem wohl heikelsten Kapitel, den Mauertoten und der Vertuschung und Verschleierung dieser Mordfälle. Mit welchen aufwendigen Maßnahmen machte die Stasi Jagd auf Tunnelgräber oder wie "filterte" sie den Einreiseverkehr an den Grenzübergängen zur Gewinnung von inoffiziellen Mitarbeitern. Überall hatten Mielkes Spezialisten und oft auch er persönlich die Hände im Spiel.

Mielkes Macht wuchs durch die Perfektionierung des Grenzsystems. An der Mauer und im Hinterland. Flächendeckend gingen offizielle und inoffizielle Mitarbeiter des MfS jedem noch so kleinen Hinweis auf mögliche Fluchten nach. Die Einmauerung der Bevölkerung schuf für Mielke und die Stasi immer neue Aufgaben- und Betätigungsfelder - und neue Feindbilder: den "Republikflüchtling", den "Grenzverletzer", den westlichen "Fluchthelfer, die "kriminellen Menschen-Händler-Banden", später den "Ausreisewilligen".

Das eigene Volk im Visier, waren für Stasichef Erich Mielke diese "Unverbesserlichen" gefährliche "Eiterbeulen", die es mit allen Mitteln und Möglichkeiten zu beobachten, "zurückzudrängen", "auszuschalten" und im Extremfall zu "vernichten" galt. Die Stasi machte sich bei der Sicherung des von der DDR-Propaganda bezeichneten "antifaschistischen Schutzwalls" unverzichtbar. Die Mauer wurde ihr Fundament, ihr Haupttätigkeitsfeld, ihr täglich Brot.

Verdankte die DDR der Mauer ihre Fortexistenz und Mielkes Imperium seine Blütezeit, so gingen mit dem Fall der Mauer auf einen Schlag beide sang- und klanglos unter. Ironie der Geschichte - ein MfS-Offizier öffnete am 9. November 1989 den Schlagbaum an der Bornholmer Straße und mit ihm die Berliner Mauer.

Die Gemeinschaftsproduktion von astfilm, rbb, WDR und Deutscher Welle, gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, entstand aus Anlass des 60. Jahrestages des Baus der Berliner Mauer am 13. August 1961. Film von Daniel Ast, Jürgen Ast und Hans-Hermann Hertle

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 16.08.2021 um 23:35 Uhr auf Das Erste.

16.08.2021
23:35
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Schlagwörter:Geschichte, DDR, Dokumentation/Reportage, 60 Jahre Mauerbau
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