Die neue Welt des Xi Jinping

Frankreich 2021

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Nach "Die Welt des Xi Jinping", der 2018 mit großem Publikumserfolg ausgestrahlt wurde, hinterfragen die Regisseurin Sophie Lepault und ihr Co-Autor, Romain Franklin, erneut die Weltmachtspolitik des chinesischen Staatschefs. Mehr als ein Jahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Wuhan tut Xi Jinping alles, damit China als großer Gewinner aus der Corona-Krise hervorgeht, und inszeniert sich sogar in einer Ausstellung zum Ruhm seines angeblich bemerkenswerten Krisenmanagements.
Xi Jinping nutzt wie üblich Nebelkerzen und Köder, um von Chinas wirklichen Verantwortlichkeiten abzulenken, und verfolgt seine politische und diplomatische Agenda mit einem einzigen Ziel: die Integration von Minderheiten in den chinesischen Riesen, selbst wenn das bedeutet, auf Gewalt zurückzugreifen. Völkermord an den Uiguren, die fortschreitende Unterdrückung der Autonomie Hongkongs, eine zunehmend bedrohliche Präsenz im Chinesischen Meer, mit einem kaum verhohlenen Ziel: die Vereinnahmung Taiwans. Auch die Aufklärung der Ursprünge der Corona-Pandemie scheint mehr verschleiert und verschleppt als befördert zu werden.
Die Ambitionen des Reichs der Mitte werden durch die immer selbstbewussteren Auftritte des chinesischen Staatschefs bestätigt. Mehr denn je sendet Xi Jinping unmissverständliche Zeichen, dass China auf wirtschaftlichem, militärischem und diplomatischem Gebiet zur führenden Weltmacht avancieren will.
Ende März 2021 präsentiert sich der chinesische Präsident Xi Jinping als großer Sieger über die Corona-Epidemie. Sein Land habe erreicht, was den westlichen Industrieländern nicht gelungen sei - das Virus unter Kontrolle zu bringen. Nicht nur durch die von China ausgehende Corona-Pandemie ist die immer mächtiger werdende Volksrepublik in aller Munde: Unter der Führung des übermächtigen Xi Jinping ist China auf dem Weg zur führenden Weltmacht des 21. Jahrhunderts. Welche Ziele verfolgt der geheimnisvolle Autokrat, der in seiner Jugend tief durch den Maoismus geprägt wurde? "Die neue Welt des Xi Jinping" zeigt, auf welche Weise China versucht, seine Macht zu vergrößern.
Eine zentrale Rolle in der geopolitischen Strategie Chinas spielt Hongkong. In dem Dokumentarfilm "Hongkong - Eine Stadt im Widerstand" taucht THEMA tief in die demokratische Widerstandsbewegung ein. Es werden Menschen begleitet, die im Kampf gegen die Kontrolle Chinas und für ihre Freiheit bereit sind, sehr weit zu gehen.
Im letzten Teil des Abends wirft ARTE einen Blick auf Taiwan: Der kleine Nachbar im südchinesischen Meer ist de facto ein unabhängiger Staat. Doch in den Augen Pekings handelt es sich nur um eine abtrünnige Provinz, die es in den Schoß des Mutterlandes zurückzuholen gilt. Auch dort wird der chinesischen Großmacht die Stirn geboten - die Generation 2.0 kämpft für eine echte Demokratie und steht damit in Südostasien allein auf weiter Flur: "Taiwan - Demokratielabor im Schatten Chinas".

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 13.07.2021 um 20:15 Uhr auf arte.