Impfung gegen Corona - Freiwillig, solidarisch und gerecht?

Quelle: ARD-Pressebild
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"Junge Menschen sollten als Erstes geimpft werden, weil die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Die Alten nicht!", sagt der 25-jährige Koch Leon. Seit Monaten ist die Gastronomie geschlossen, Leon könnte seinen Job verlieren. Für sich und seine Generation empfindet er die Corona-Impfreihenfolge als ungerecht.
Ganz ausgeschlossen von der Impfung sind Kinder und Jugendliche bis 16 beziehungsweise 18 Jahre, da für sie noch kein Impfstoff zugelassen ist. Sie können vor Corona-Infektionen geschützt werden, wenn sich genügend Erwachsene impfen ließen und der sogenannte Herdenschutz erreicht ist.
In Deutschland haben bis Mitte April 2021 gerade einmal 18 Prozent der Erwachsenen eine erste Impfung erhalten, vor allem ältere Menschen und Pflegekräfte. Doch schon jetzt gibt es Unmut: über die Impfreihenfolge und über die Frage, ob Geimpfte bald mehr dürfen als Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht impfen lassen wollen oder können.
Viele befürchten auch eine Impfpflicht durch die Hintertür, wenn zum Beispiel Angestellte in Seniorenheimen erst von der Impfung gegen Corona "überzeugt" werden müssen.
Freiwillig, solidarisch und gerecht sollte die Impfkampagne gegen Corona sein. Ihre Auswirkungen bergen jedoch gesellschaftliche Sprengkraft und Konflikte: Alt gegen Jung, Reich gegen Arm und Ungeimpfte gegen Geimpfte.
Tilman Wolff begleitet in seiner Dokumentation Jugendliche, Pflegekräfte, Unternehmer und Hausärzte, spricht mit Medizinern, Ethikern und Verfassungsrechtlern über eine gerechte Impfverteilung, Impfpflicht oder Impfprivilegien und darüber, wie unsere Gesellschaft die Herausforderungen solidarisch und ohne Einschnitt in die Grundrechte bewältigen kann.
Film von Tilman Wolff

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 31.05.2021 um 23:35 Uhr auf Das Erste.