Durch das Jahr in der weltweiten Wildnis

Januar - Februar: Das Jahr nimmt seinen Lauf

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Überall auf der Erde ist der Jahresbeginn eine Zeit der Extreme, geprägt von winterlicher Eiseskälte oder glühender Sommerhitze. Während die Erde ihrer Bahn um die Sonne folgt, bestimmt die Neigung der Rotationsachse die Jahreszeiten auf der Nord- und der Südhalbkugel - eine leichte Schräglage mit erheblichen Folgen für alle Lebewesen!   Im Januar irrt ein einsamer Eisbär durch die kälteste Region der Arktis, um unter unwirtlichsten Bedingungen Nahrung zu finden. Polarwinde sorgen auf der Nordhalbkugel für klirrende Kälte, und die Rocky Mountains liegen unter einer dicken Schneedecke. Hier kämpft ein Virginia-Uhu ums Überleben - genau wie die winzige Wühlmaus, die er sich als Beute ausgesucht hat.
Zu dieser Jahreszeit tummeln sich vor der Küste Kaliforniens junge Seeotter im eisigen Wasser. Andere Meeresbewohner fliehen vor der Kälte, wie zum Beispiel hunderte von Rundschwanzseekühen, die sich in den warmen Gewässern Floridas versammeln. Auch die Makaken in den verschneiten Bergen Japans suchen Zuflucht im Warmen: Stundenlang lassen sie es sich in heißen Thermalquellen gutgehen. Bei den Menschen ist das chinesische Neujahrsfest im Februar Anlass zur weltweit größten Migrationsbewegung: Millionen Menschen reisen zu ihren Angehörigen, um mit ihnen zu feiern. Unterdessen steht Äquatorialafrika unter Wasser. Die Regenzeit verwandelt die Landschaft und sämtliche Lebensformen, die sie beherbergt. In Sambia kalben die Nilpferde, und für eine junge Nilpferdmutter wird ein Flussufer zum Ort einer Tragödie. Für den Mistkäfer ist die Regenzeit ein Segen, denn er mag es nass und schlammig.
Vor der Küste Indonesiens, wo zwei Ozeane aufeinandertreffen, versammeln sich drei Rochenarten; die majestätischen Tiere finden hier Plankton und andere Nahrung in Hülle und Fülle. Weiter im Süden, in Australien, verwandelt sich das Landesinnere im Sommer in einen der heißesten und trockensten Orte der Erde. Während zahlreiche Tiere vor den Buschbränden flüchten, nutzt der Schwarzmilan die Gunst der Stunde, um im Flammeninferno auf Beutefang zu gehen. In den Regenwäldern des Amazonas suchen neun Millionen Blattschneiderameisen nach Nahrung. Weiter nördlich findet auf demselben Kontinent eine andere, schillernde Parade statt: der Karneval von Rio, das größte Fest der Welt, das mit einer wahren Explosion von Lebensfreude und bunter Vielfalt die ersten beiden Monate des Jahres abschließt.
Unermüdlich kreist der blaue Planet um die Sonne, und der dadurch ausgelöste Wechsel der Jahreszeiten bestimmt das Dasein aller Lebewesen auf der Erde. Im Laufe der Monate wiederholen sich erstaunliche Naturphänomene mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks. Die Menschen feiern diese Übergänge mit schillernden Bräuchen und Riten, die Tiere wiederum passen sich in Physiologie und Verhalten den zyklischen Veränderungen der Umwelt an. "Durch das Jahr in der weltweiten Wildnis" erzählt von diesem unglaublichen Abenteuer der Natur, von Wanderbewegungen, Wiedergeburten, Verwandlungen und extremen Überlebensstrategien im Wechsel der Jahreszeiten.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 23.05.2021 um 09:50 Uhr auf arte.