Das Glück der Hausfrau

Zwischen Sehnsucht und Einbauküche

Ehe der Aufschwung Wohlstand brachte, mussten fast alle mit wenig Geld und spärlichen Zutaten Mahlzeiten zubereiten, ihre Kleider selber nähen oder bei der Wohnungseinrichtung improvisieren. So stellte Hildegart Scheit, die aus Thüringen nach Frankfurt am Main in den vermeintlich reichen Westen geflohen war, aus zwei Luftmatratzen zwei Sessel für ihre neue Einraumwohnung her. Antonie Müller, Bäuerin aus dem Odenwald, bekam das spärliche Haushaltsgeld von der Schwiegermutter zugeteilt. Liebevoll berichten alle Frauen von den Freuden an der Entwicklung der Kinder, von der Anschaffung der ersten praktischen Haushaltsgeräte und vom Glücksgefühl einer eigenen Familie. Doch nach Jahren der Hausfrauen- und Familienarbeit mit Kindergeschrei, Windelwaschen, mit mangelnder Wertschätzung und finanzieller Abhängigkeit wächst die Sehnsucht nach Anerkennung und nach etwas Eigenem. Dieser Sehnsucht gehen die Frauen auf ihre ganz persönliche Weise nach - durch den Wiedereinstieg in den Beruf, die Übernahme von Ehrenämtern oder eine neue Ausbildung. Dadurch verändert sich nicht selten auch das Verhältnis zwischen den Ehepartnern. Manchmal endet die Veränderung auch in einem radikalen Schnitt: der Scheidung. In der zweiteiligen Dokumentation von Simone Jung erzählen vier Frauen - alle geboren in den 1940er und 1950er Jahren - aus ihrer ganz persönlichen Perspektive von den Höhen und Tiefen des Hausfrauendaseins.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 24.05.2021 um 13:15 Uhr auf tagesschau24.