Die große Freiheit im Minihaus?

Eine Reportage von Cathrin Leopold übers Wohnen im Tiny House

"Das ist das Haus, das ich mir leisten kann", sagt Sabine Müller aus Köln und guckt sich in ihrem neuen Heim um. Noch steht sie in einem Rohbau aus viel Holz, kaum größer als ein Bauwagen, aber Sabine ist glücklich. Die Zahntechnikerin will in einem Minihaus irgendwo in der Nähe von Köln wohnen - abends Lagerfeuer vor dem Haus, morgens mit der Straßenbahn zur Arbeit und nicht jeden Monat teure Miete zahlen. Viel Platz braucht ein "Tiny House" nicht, eigentlich könnte es fast überall stehen. Deshalb werden die mobilen Minihäuser auf Räder immer beliebter. Dabei gibt es noch keine offiziellen Grundstücke. Tiny-House-Bauerin Sabine nimmt ihr Wohnglück selbst in die Hand und vertraut darauf, dass alles gut geht. Laura Kampf wohnt schon in ihrem Minihaus in Köln - und hat noch nie jemanden um Erlaubnis gefragt. Sie setzt auf die Mobilität ihres Hauses. Wenn irgendetwas nicht mehr passt, zieht sie einfach weiter, mit dem Haus, das die 35-Jährige selbst gebaut hat. Als Berufsbastlerin will sie flexibel bleiben. Deshalb steht das Haus einfach in ihrer Werkstatt. Ihr privates Umfeld fordert sie mit ihrer Unabhängigkeit manchmal heraus, denn bei aller Anerkennung für ihren Lebensstil - nur wenige ihrer Freunde würden so leben wollen. Das Minihaus auf Rädern: sinnvolles Wohnkonzept in den immer voller werdenden Städten - oder doch eine Nische für Romantiker und Idealisten?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 13.05.2021 um 16:30 Uhr auf tagesschau24.