Die Nordreportage: Schnelles Kochen im Homeoffice

Der Boom der Tiefkühlgerichte

Viele Menschen im Norden arbeiten derzeit im Homeoffice. Statt in der Kantine, essen viele von ihnen während der Coronapandemie zu Hause. In der Mittagspause muss es schnell gehen. Deshalb steigt die Nachfrage nach Tiefkühlwaren und Fertigkost rasant. Viele Betriebe in Norddeutschland haben sich darauf eingestellt und zum Teil neue Ideen entwickelt.
Beim Tiefkühllieferanten Eismann fahren fast täglich große Lkw mit Waren vor. Die Regale im Großlager leeren sich schnell. Ständig muss Nachschub eingelagert werden. Die Mitarbeitenden im Kühlhaus kommen bei minus 25 Grad ins Schwitzen. Im Lager selbst darf die Kühlkette nie unterbrochen werden. An den Laderampen gibt es deshalb spezielle Schleusen. Hinter An- und Auslieferungen steckt eine ausgefeilte Logistik. Wichtige Arbeitsschritte werden nachts durchgeführt. Die kleineren Lieferfahrzeuge werden mittels Starkstrom auf minus 30 Grad heruntergekühlt, diese Temperatur muss den ganzen Tag gehalten werden. Jeden Morgen starten Dutzende Fahrerinnen und Fahrer und liefern die Kühlwaren direkt an bis zu 80 Kundinnen und Kunden täglich direkt bis vor die Tür aus.
Bis an die Haustür liefern auch André Wollin und der Koch Mr. Subry ihre Kochboxen in und um Bremen. Allerdings ist deren Angebot weniger fürs rasche Mittagessen geeignet. Ihr Angebot: Zutaten für ein komplettes Gericht im Karton. Die frische Ware wird dann via Internet "gemeinsam" von Koch Subry und den Kundinnen und Kunden gekocht. Für ein geplantes Kochevent haben sich bundesweit Interessenten angemeldet. Dafür müssen Waren frisch eingekauft, rechtzeitig versandt oder persönlich zu den Kundinnen und Kunden ausgeliefert werden. Denn wenn ein Lebensmittel in der Box fehlt, kann der ganze Kochabend im Misserfolg enden. Auch die technische Übertragung des "Live-Kochunterrichts" ist jedes Mal eine Herausforderung, denn André Wollin und Koch Mr. Subry machen alles selbst.
Auf Hochtouren läuft auch die Herstellung von Fertiggerichten in den Großbetrieben. Am Fließband werden frische Waren vorbereitet, zusammengestellt und auf schnellem Wege schockgefrostet. Nudelgerichte, Fischpfannen, Komplett-Mahlzeiten mit Gemüse und Fleisch werden verzehrfertig portioniert.
Etwas kleiner geht es im Familienunternehmen Francesca & Fratelli in Hannover zu. Dort wird eine ganz neue Idee umgesetzt. Obwohl wegen Corona die Restaurants des Italieners geschlossen bleiben, werden hier trotzdem täglich 400 Pizzen gebacken: original italienische Pizza, tiefgefroren für zu Hause. Pizza wie im Restaurant, verkauft im örtlichen Supermarkt. Der neue Schockfroster funktioniert noch nicht optimal, auch die Einschweißmaschine klemmt ab und zu. Doch die Auftragsbücher sind schon rappelvoll.
"Die Nordreportage" zeigt, wie frische Waren in Spezialmaschinen, oft am Fließband, zubereitet und tiefgefroren werden und neue Ideen, wie heutzutage zu Hause gekocht werden kann.
Film von Stefan Radüg und Nora Stoewer

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 24.04.2021 um 15:30 Uhr auf Radio Bremen TV.

24.04.2021
15:30
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
24.04.2021 15:30 Uhr NDR
24.04.2021 15:30 Uhr Radio Bremen TV