Re: Franzosen gegen Amazon

Streit um den Online-Handel

Quelle: ARD-Pressebild
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Während die Corona-Pandemie den Einzelhandel in Europa zu Schließungen zwingt, ist der Online-Handel der große Gewinner der Krise. Amazon-Gründer Jeff Bezos ist der reichste Mensch der Welt. Der Konzern plant in Frankreich eine Verdopplung der Lagerfläche mit dem Bau von acht bis elf neuen Warenlagern.Jeder dritte Franzose ist Amazon-Kunde, gleichzeitig aber ist der Global Player vielen ein Dorn im Auge: Amazon bezahle kaum Steuern in Frankreich, so lautet der Vorwurf. Der Konzern vernichte Arbeitsplätze im Einzelhandel, die Angestellten müssten im Akkord arbeiten. Zudem verführe der Online-Versandhandel zu unnützem Konsum und habe eine vernichtende Ökobilanz.In Südfrankreich, in der Nähe des berühmten römischen Aquädukts Pont du Gard, soll ein neues Logistikzentrum und mit ihm 160 Arbeitsplätze entstehen. Es regt sich Widerstand. Für ein paar prekäre Arbeitsplätze die Sicht auf das Weltkulturdenkmal opfern, obwohl die ganze Region vom Tourismus lebt? Patrick Genay ist Imker, und noch fliegen seine Bienen dort, wo das Lager gebaut werden soll. Kommt Amazon, können die Bienen nicht bleiben. Aber auch die Touristen blieben dann womöglich weg, so befürchtet es der Imker. Doch es gibt auch Stimmen, die das Modell Amazon verteidigen: Der Online-Handel sei ein absolutes Zukunftsmodell, das in einem post-industriellem Land neue Arbeitsplätze schafft.Mittlerweile diskutiert die gesamte Grande Nation über die Vor- und Nachteile, die der Bau der Amazon-Warenlager mit sich bringen. Welche Zukunft will das Land?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 22.04.2021 um 19:40 Uhr auf arte.