ARTE Reportage

Bergkarabach: Wirklich Frieden? / Bangladesch

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild


* Bergkarabach: Wirklich Frieden?

Hat der Frieden nun eine Chance, sechs Monate nach dem Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan um Bergkarabach?
Für die 3 Millionen Armenier war die Niederlage wie ein Erdbeben, gefolgt von einer schweren politischen Krise, dem Zustrom vertriebener Familien, der Zerstörung von Infrastrukturen und eben dem Verlust der Region Bergkarabach. Über 10.000 Menschen wurden verletzt, fast 4.000 getötet, 1.600 Soldaten werden noch immer vermisst.
In Aserbaidschan hingegen begann schon der Wettlauf um den Wiederaufbau, denn die zurückeroberten Territorien sind verwüstet. 30 Jahre lang dienten sie als Pufferzone zwischen beiden Ländern, ein militärisches Gebiet, in dem Minen bis heute eine unsichtbare Gefahr darstellen. Seit dem Ende der Kämpfe starben schon dutzende Zivilisten durch sie.
Auf beiden Seiten der Grenze scheinen das Misstrauen und der Hass durch die vielen Kriege gegeneinander die Zukunft zu untergraben. Als Garanten der Friedensvereinbarungen setzen die in der Region stationierten russischen Soldaten ihr Mandat mit Nachdruck durch. Wird das reichen für einen dauerhaften Frieden in Bergkarabach?

* Bangladesch: Die Gerechten des Propheten?

Seit fünf Jahren bedrohen Islamisten unter dem Vorwand der Blasphemie immer häufiger Andersdenkende mit dem Tod.
Wenn es einen Ort auf der Welt gibt, an dem die französische Debatte über den Säkularismus nachhallt, dann ist es Bangladesch. Im vergangenen Oktober protestierten 80.000 Menschen in der Hauptstadt Dhaka gegen die Mohammed-Karikaturen - sie verbrannten dabei auch Fotos des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Das allerdings ist nur die Spitze des Eisbergs.
Denn in den letzten Jahren erlebte das Land mit seinen 160 Millionen Einwohnern, 90 % sind Muslime, eine Welle von Drohungen und Attentaten, verübt von selbsternannten Gerechten des Propheten: Freidenker, Atheisten, Säkularisten, mehr als 80 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens beschuldigten sie der Blasphemie, einige richteten sie hin, mit Macheten. Dutzende andere leben bis heute in Verstecken, um den Morddrohungen der Mullahs zu entgehen. Der Regierung Bangladeschs ist es offensichtlich noch nicht gelungen, die Fundamentalisten in die Schranken zu weisen und die Freiheit der Andersdenkenden zu verteidigen.
Aktuelle europäische und internationale politische Themen und Herausforderungen, ergänzt durch historische Erläuterungen und geopolitische Analysen: "ARTE Reportage" berichtet über die Fakten und die menschlichen Verhältnisse, die sich hinter diesen Fakten verbergen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 14.04.2021 um 00:05 Uhr auf arte.